Fraulauterner Senioren machen den Deckel drauf
08.11.22 Im zweiten wichtigen direkten Duell um den Klassenerhalt trat die erste Seniorenmannschaft in der höchsten saarländischen Spielklasse beim TTC Köllerbach in ungewohntem Ambiente an: da die eigentliche Heimspielstätte der Südsaarländer zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert wurde, traf man im Püttlinger Trimmtreff, der Heimkampfstätte der Köllerbacher Bundesligaringer auf einen Gastgeber, der an diesem Abend auf seine Nummer 4 und 6 verzichten musste. Betonboden und spärliches Licht waren hierbei zwei Herausforderungen, denen sich beide Teams stellen mussten, während Köllerbach – anders als der Berichtstitel es vermuten lässt – bereits vorm Spiel mit Deckel drauf machen beschäftigt war und die gefährlich beweglichen Abdeckungen für die Volleyballpfosten im Boden mit reichlich Klebeband befestigte. Schließlich wollte man keine Verletzung der Akteure (zumindest derer, deren Rückhand so schlecht ist, dass sie sich ab und zu bewegen müssen) riskieren.
Die Doppel zu Beginn liefen gleich gänzlich anders als aus Fraulauterner Sicht erwartet: Während das „Opferdoppel“ bestehend aus Timo und Sabine eine grandiose Leistung zeigen und die beiden Materialspieler Gerhard Blob und Frank Leinenbach sensationell mit 3:1 niederringen konnte, kassierten Jörg und Frank am Nebentisch nach desolater Leistung die erste Saisonniederlage. Es folgte ein überzeugender Auftritt von Siggi und Barry, die den TTSV wie erhofft mit 2:1 in Führung bringen konnten.
Das vordere und mittlere Paarkreuz legte anschließend einen fulminanten Start in die Einzel auf Parkett: Jörgs Unsicherheit aus dem Doppel schien wie weggeblasen und dem ungefährdeten 3:0 Erfolg gegen Köllerbachs Spitzenspieler Blob folgte ein ebenso souveräner Sieg von Timo gegen Dirk Feit. Das Duell der beiden Franks ergab dann das nächste 3:0 für den TTSV bevor Siggi gegen den unkonventionell mit Ballonabwehr agierenden Stephan Bier („nur“ mit 3:1) die Führung für Fraulautern auf 6:1 ausbauen konnte.
Im hinteren Paarkreuz ging es dann zweimal über die volle Distanz: leider konnte hier Barry eine 2:0 Satzführung gegen den immer sicherer aufspielenden Bernd Hoffmann nicht ins Ziel bringen. Im Einzel von Sabine sollte es sich als vorteilhaft herausstellen, dass Frank vor Beginn der Partie noch einen Kaffee getrunken hatte und es dadurch gelang, am Zählgerät wach zu bleiben, während am Tisch jeder 27. Schupfball durch einen Stoppball unterbrochen wurde, was den Nicht-Angriffspakt gegen Franz-Josef Ney auch nicht unbedingt schneller fertig werden ließ. 
Am Ende zeigte Sabine dann, dass sie doch noch Fünf-Satz-Spiele gewinnen kann und überzeugte im letzten Satz durch sehr sichere und effektive Blockarbeit.
Das anschließende Duell der beiden Spitzenspieler stand dazu im extremen Kontrast und Timo schoss immer wieder stark abgewehrte Bälle von Gerhard mit einem derartigen Tempo auf die gegnerische Tischhälfte, dass sich die Zuschauer teilweise gar nicht sicher waren, ob der Ball jetzt AUF oder ÜBER dem Tisch war – für das menschliche Auge kaum zu unterscheiden. Unterm Strich stand ein schöner 3:1 Erfolg für Timo, der zunehmend besser gegen Materialspieler zurechtkommt. Jörg unterlag dann überraschend deutlich mit 0:3 gegen Angstgegner Dirk Feit, für den es der erste Sieg der Saison war. Frank Leinenbach schien nun, nachdem er im Doppel mit lila Noppen und im ersten Einzel mit rosa Noppen agiert und zwischenzeitig die Schuhe gewechselt hatte, mit den grünen Noppen die richtige Waffe gegen Siggi gefunden zu haben und konnte einen weiteren Punkt für Köllerbach verkürzen.
So war es Team-Captain Frank vorbehalten, gegen Stephan Bier den Deckel drauf zu machen. Gecoacht von Barry fand die übliche Taktik ihre Anwendung, den Ball mit der Vorhand nur auf den Tisch zu werfen und darauf zu lauern, dass der Gegner in die Rückhand spielt. Ein weiteres 3:1 später stand Fraulautern mit 9:4 als Sieger dieses wichtigen Abstiegsduells fest.
Mit nunmehr 5 Punkten Polster auf die Abstiegsränge kann Fraulautern einen starken Saisonstart verzeichnen – hoffen wir mal, dass die gezeigte Leistung der letzten Spiele auch in die nächsten Spiele mitgenommen werden kann, so dass unterm Strich eine weitere Saison in der Saarlandliga möglich bleibt.
Ein besonderer Dank geht noch an Friedel, der es sich nicht nehmen ließ, die Jungs und Mädels zu diesem wichtigen Auswärtsspiel zu begleiten und kräftig für Stimmung zu sorgen!
Autor: fs