TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Li Fen spielt wie vom anderen Stern

Li Fen vom TTSV Saarlouis-Fraulautern präsentiert sich in bestechender Form

Frankfurt/Main. Die erfreulich hohen Zuschauerzahlen haben im Blickpunkt der beiden Partien an diesem Spieltag gestanden. In Pasewalk sahen 250 Fans das 5:5 zwischen dem ttc berlin eastside und der TUSEM Essen. Polina Mikhaylova und Shi Qi zeichneten sich jeweils mit zwei Einzelerfolgen für ihr Team aus. 175 Zuschauer bejubelten Tabellenführer TTSV Saarlouis-Fraulautern beim nicht ganz einfachen 6:2 gegen die SV Böblingen. Fehlerfreies Powertischtennis zelebrierte dabei Li Fen gegen Abwehrass Qianhong Gotsch.


ttc berlin eastside - TUSEM Essen: 5:5

Essen entwickelt sich zum Angstgegner für den ttc

Der TUSEM Essen machte in den Doppeln gleich seine Ankündigung wahr, dass die Mannschaft nichts unversucht lassen würde, dem ttc berlin eastside in Pasewalk die erste Niederlage beizubringen. Und beinahe wären die Gastgeberinnen mit einem 0:2 in die erste Falle getappt.

Georgina Pota/Petra Lovas sendeten gegen Elke Schall-Süß/Barbora Balazova mit einem 7:3 im fünften Satz eindeutige Signale aus, mit denen sich ihre Gegnerinnen aber überhaupt noch nicht einverstanden erklärten. Wie schnell sich ein scheinbar sicherer Vorsprung in Luft auflösen kann bewiesen sie mit einem 11:10 und 13:12, doch das TUSEM-Duo nutzte die dicke Chance nicht, sodass die Bundeshauptstädterinnen mit einem 15:13 sich weiter als eines der stärksten Doppel der Liga profilierten. Hoch her ging es auch am Nebentisch, denn Shi Qi/Yin Na stürmten gegen Irene Ivancan/Polina Mikhaylova zu einem überraschenden 9:11, 11:4, 11:5. Die ersten beiden Satzbälle beim 8:10 wehrten sie im vierten Durchgang ab, aber auch die eigenen Vorteile beim 11:10 und 13:12 verliefen im Sande zum 13:15. Im fünften Abschnitt baute sich das ttc-Abwehrdoppel ein 9:4 und 10:5 auf, doch Shi Qi/Yin Na wurden für ihren unbändigen Einsatz und einer Auszeit beim 13:14 mit einem 16:14 belohnt.

Den zweiten Köder legte Schall-Süß gegen Ivancan aus, denn sie ließ die Vize-Europameisterin von 2011 mit einem 11:3, 11:7, 8:4 und 10:8 auf und davon ziehen. Doch die einstige Rekordnationalspielerin leitete mit einem 12:10 die Wende zum 11:5, 11:4 ein. Parallel überzeugte Shi Qi mit einem 3:0 gegen Pota, die den energischen Angriffen ihrer Konkurrentin nichts entgegen zu setzen hatte.

Lovas schraubte dafür dann ihre Einzelbilanz auf 6:0 und markierte mit einem 3:1 gegen Yin Na den 2:3-Anschluss der Gastgeberinnen. Den holprigen Start drängte schließlich Mikhaylova mit einem starken 11:9, 11:9, 14:12 gegen Balazova in den Hintergrund. Die Russin erstickte bei zwei abgewehrten Satzbällen die Hoffnungen der Slowakin im Keim.

Nach der Pause war die Nummer eins des ttc Pota nicht wiederzuerkennen, denn Schall-Süß erhielt beim 11:6, 11:8, 11:2 nicht die Spur einer Chance. Ivancan fuhr nach einem umkämpften ersten Abschnitt gegen Shi Qi ein 15:13, 11:3 ein, doch erneut knickte die Nummer 54 der Weltrangliste mit einem 6:11 im dritten Durchgang ein. Parallel sorgte bereits Balazova mit einem 11:8 gegen Lovas für ein steigendes Spannungsbarometer, und die Gäste spürten, dass die Berlinerinnen wackelten. Mit einem 11:9 und 5:0 setzte Shi Qi gegen Ivancan nach, und Balazova brachte Lovas mit einem deutlichen 11:6, 11:5 die erste Saisonniederlage bei. Riesengroß war dann die Freude bei den Essenerinnen nach dem 11:4 ihrer Nummer zwei zum 5:4.

Eine zentnerschwere Bürde lastete nun auf den Schultern von Mikhaylova, die gegen Yin Na das Unentschieden retten sollte. Nach einem 11:9, 11:8 sollte sich diese Anforderung locker regeln lassen, doch mit einem 11:8, 11:8 meldete sich Yin Na zurück. Mit großer Nervenstärke punktete die Russin mit einem 11:6, sodass die Erfolgsserie in Pasewalk nicht riss, sondern nur eine kleine Schramme erhielt. Interessant ist der Vergleich der Sätze mit 21:20 zu Gunsten des ttc, die aber mit 382:392 Bällen den Kürzeren zogen.

"Berlin ist mit einem blauen Auge davon gekommen. Wir waren sicher dem Sieg näher als sie, denn das Doppel von Shi Qi/Yin Na hätten wir gewinnen müssen. Dafür schaffte Shi Qi endlich den Durchbruch gegen eine defensiv orientierte Spielerin, und mit zwei Einzelerfolgen bestätigte sie ihre gute Form. Dass wir gegen Irene Ivancan gleich zweimal ein 0:2 drehen konnten war natürlich mit entscheidend", berichtete TUSEM-Manager Martin Buhr.

"In der Tat sind wir froh über das Remis. Unsere Zuschauer haben richtig toll mitgemacht. An Unterstützung mangelte es nicht. Bei Irene ist einfach der Wurm drin, da bin ich auch sprachlos. Aber natürlich ist sie selbst am meisten unglücklich über die Situation. Gegen Elke Schall-Süß hat sie sich von dem "Zickenalarm" ihrer Gegnerin in der entscheidenden Phase irritieren lassen. Dafür meisterte Polina die große Anspannung im letzten Einzel. Das war alles andere als leicht, denn eine Niederlage wäre für uns fatal gewesen", resümierte ttc-Co-Manager Dietmar Grosser.


TTSV Saarlouis-Fraulautern - SV Böblingen: 6:2

Gäste ziehen sich sehr achtbar aus der Affäre

Einen Auftakt nach Maß feierte der TTSV Saarlouis-Fraulautern mit einem glatten 2:0 in den Doppeln gegen die SV Böblingen. Der Tabellenführer präsentierte dabei an der Seite von Ni Xialian unerwartet Maria Fazekas anstatt Nadine Bollmeier. Die Ungarin trat danach auch im Einzel an.

Der Weg der Saarländerinnen sollte allerdings nicht nur schnurstracks gerade ausführen, denn SV-Abwehrass Qianhong Gotsch holte mit einem 11:9, 13:11, 11:7 gegen Li Jiao den ersten Gegenpunkt. Die Souveränität von Gotsch und ihr zeitweise sehenswertes Angriffsspiel machten diesen Punkt nicht unbedingt zu einer Überraschung, doch war anzunehmen, dass die Nummer 23 der Weltrangliste gegen Defensivkünstlerinnen gut trainiert und eingestellt war. Ihre langjährige Vereinskameradin in den Niederlanden Li Jie, die auch in der Rückrunde nicht für den TTSV zum Einsatz kommt, bevorzugt diese Spielweise. Eine gute Vorstellung bot auch Nicole Struse, die aber Li Fen letztendlich knapp mit 4:11, 9:11, 11:9, 9:11 unterlag.

Aus einer ganz gefährlichen Bredouille manövrierte sich danach Ni Xialian, die sich beim 10:12, 11:7, 7:11, 9:10 gegen Alexandra Urban einem Matchball gegenüber sah. Diesen vereitelte die 49-jährige Linkshänderin gekonnt und nahm Urban mit einem 13:11 den Mut, denn zum 9:3 und 11:3 übernahm die zweimalige Einzeleuropameisterin das Ruder. Dennoch muss Urban eine hervorragende Leistung bescheinigt werden, denn während sie als Ligadebütantin immer noch auf ihren ersten offiziellen Einzelsieg wartet, behielt Nixi mit 6:0 ihre weiße Weste.

Das 5:1 vor der Pause visierte Fazekas mit einem 11:7, 11:7 gegen Xu Yanhua im Eiltempo an, doch mit einem 7:2 zum 11:9, 11:7 explodierte die Nummer drei der Gäste förmlich. Nach einem 0:3 im Entscheidungssatz griff die Ungarin zum Time-out. Davon profitierte Xu gleichermaßen, die nach einem 7:2, 10:5 allerdings noch einmal zittern musste, denn Fazekas rückte zum 9:10 aus ihrer Sicht näher. Die Aufholjagd stoppte die gebürtige Chinesin in letzter Sekunde mit einem 11:9.

175 Zuschauer sahen in der Steinrauschhalle dann den Klassiker zwischen Li Fen und Gotsch. Ein Leckerbissen zwischen Angriff und Abwehr. Die beste Akteurin der Saison 2011/12 glänzte mit Perfektion und ging mit einem 11:6 in Führung. Das hohe Niveau setzte sich auch im zweiten Satz fort, den Li Fen nach einem 10:9 mit 12:10 vereinnahmte. Damit bogen die Saarländerinnen auf die Siegerstraße ein, denn obwohl sich Struse nach einem 9:11, 3:11, ein 8:4 gegen Li Jiao erspielte, reichte es beim 10:12 nicht mehr zu einem Satzgewinn. Mi einem 11:7 beendete Li Fen schließlich das Match zum 6:2.

"Das war schon ein richtig enges Spiel, und unsere Gäste hätten sich sogar ein, zwei Punkte mehr verdient gehabt. Alexandra Urban kam super mit dem Spielsystem von Nixi klar, sodass sie durchaus hätte siegen können. Eine Extraklasse legte Li Fen an den Tag, die Qianhong Gotsch keine Chance gab. Ich habe sie in dieser Form noch nie gegen sie gewinnen sehen. Maria legte toll los und ließ sich nach dem Satzverlust zunehmend aus dem Rhythmus bringen. Wir freuten uns über eine gute Kulisse und entsprechende Stimmung. Je länger wir in der Tabelle oben stehen, umso mehr nimmt man uns wahr. Ich bin überzeugt, dass unsere Halle noch zum Hexenkessel wird", sagte TTSV-Manager Heinz Falk zufrieden.

"Wir haben gegen einen verdammt starken Gegner gute Spiele gezeigt. Ni Xialian ist natürlich eine Akteurin, die mit allen Wassern gewaschen ist. Durch den Noppenbelag bei Alexandra, machte ihr die Spielweise der Luxemburgerin nichts aus. Nach dem Verlust des vierten Satzes war der Ärger aber da, den konnte sie im fünften Durchgang nicht verdrängen. Aber Selbstvertrauen sollte Alexandra weiter getankt haben, ebenso wie Yanhua. Li Fen muss ich ein Kompliment machen, sie spielte unglaublich stark und produzierte keinen leichten Fehler. Dass der TTSV Nixi einsetzte, sehen wir als Wertschätzung uns gegenüber an. Sie wussten, dass wir gefährlich werden konnten", meinte SV-Co-Trainer Henning Meier.

Martina Emmert

Quelle: DTTB