TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Der FSV Kroppach spielt souverän

Erfolgreiches Duo - Shi Qi (vorn) und Yin Na von der DJK TuS Essen-Holsterhausen

Frankfurt/Main. Der mehrfache Deutsche Meister FSV Kroppach hat seine Favoritenrolle gegen den Achtplatzierten TSV Schwabhausen mit Perfektion gespielt, und gewinnt mit einem deutlichen 6:0. Von Höhen und Tiefen war die Begegnung zwischen dem TTSV Saarlouis-Fraulautern und der DJK TuS Essen-Holsterhausen beim völlig überraschenden 5:5 geprägt. Shi Qi trumpfte im Einzel und Doppel zusammen mit Yin Na auf, und Letztere wuchs am Ende gegen Petrissa Solja über sich hinaus und schaffte das umjubelte Unentschieden. Mit diesem Punktverlust, nach einem 5:3-Zwischenstand, legte sich der TTSV selbst ein dickes Ei ins Osternest, spielte dem FSV im Meisterschaftskampf in die Karten, und muss aufpassen, dass nicht noch der ttc berlin eastside von hinten angerauscht kommt.


TTSV Saarlouis-Fraulautern - DJK TuS Essen-Holsterhausen: 5:5

Shi Qi und Yin Na geben Galavorstellung für die DJK

Die erste große Überraschung beim TTSV Saarlouis-Fraulautern gehörte der Nummer zwei der DJK TuS Essen-Holsterhausen Shi Qi. Mit einer kämpferisch brillanten Leistung behielt die 24-Jährige im Duell zweier Chinesinnen mit einem 12:10 im fünften Satz gegen die beste Spielerin der Liga, Li Fen, die Oberhand. Nach einem 7:5 und 9:7 nicht ganz unverdient, obwohl sich auch Li Fen zum 10:9 einen Matchball erarbeitet hatte. Im Doppel hatte Shi Qi schon an der Seite von Yin Na beim 4:11, 11:6, 12:10, 12:10 gegen Ni Xialian/Maria Fazekas eine glänzende Tagesform aufblitzen lassen.

Erleichterung löste dafür das 13:11 im fünften Abschnitt der Luxemburgerin Ni Xialian gegen Elke Schall aus. Eine Partie, die nach einer 2:0-Satzführung der Linkshänderin und 2:2-Ausgleich im fünften Satz letztendlich noch auf des Messers Schneide tanzte. Ein 7:3 sprach deutlich zu Gunsten der 48-jährigen Gastgeberin, die beim 7:7 eine Auszeit nahm, nach einem 8:9 schließlich 10:9 und 11:10 vorn lag, und erst in der Verlängerung einen vielleicht entscheidenden Rückstand zu verhindern wusste. Im Doppel gaben sich Li Fen/Petrissa Solja gegen Elke Schall/Barbora Balazova beim 3:1 keine Blöße.

Die etwas brenzlige Anfangsphase hatte der Tabellenführer nach zwei glatten Siegen im unteren Paarkreuz von Maria Fazekas und Petrissa Solja schnell in den Hintergrund verdrängt. Die Essenerinnen steckten den Kopf jedoch nicht in den Sand und bäumten sich nach der Pause erneut auf. Li Fen sah sich einem 11:5, 6:11, 6:11 gegen Schall gegenüber und Ni Xialian geriet gegen Shi Qi sogar 7:11, 9:11 ins Hintertreffen. Hoffnung keimte bei der Saarländerin nach einem 5:2 und 7:3 auf, doch sie hatte die Rechnung ohne Shi Qi gemacht, die einen Satzball abwehrte und nach einem 12:10 jubeln durfte. Li Fen zog dafür gegen Schall den Kopf mit einem 11:5, 11:6 noch aus der Schlinge. Im unteren Paarkreuz wussten Fazekas und Solja nicht an ihre gute Leistung anzuknüpfen, sodass die Gäste Morgenluft witterten. Balazova verbuchte den vierten Gegenpunkt mit einem 11:8, 11:8, 10:12, 11:5, und Yin Na stürmte zu einem 11:9, 11:9 gegen Solja. Sie war auch von einem 4:11 nicht zu bremsen und sorgte mit einem 11:9 für einen finalen Paukenschlag.

"Natürlich sind wir alle sehr enttäuscht, auch die Fans, alles andere wäre gelogen. Da jede Spielerin ein Einzel verlor, trifft es die komplette Mannschaft. Obwohl wir 5:3 geführt haben, hätte es auch ganz böse ausgehen können, denn Elke Schall war sehr nah an einem Sieg dran. Shi Qi war eindeutig die Leistungsträgerin der DJK. Die langen, schnellen Ballwechsel gegen Li Fen gingen zahlreich auf ihr Konto. Sie wirkte auch mental sehr gut vorbereitet. Petrissa wurde von allen angefeuert und unterstützt, aber sie stand mit dem Rücken zur Wand, da ist es für keine Spielerin leicht. Sie war engagiert und voll motiviert", resümierte TTSV-Geschäftsführer Klaus Maurer.

"Shi Qi spielte außergewöhnlich gut, schon im Doppel. Barbora hat sich im zweiten Einzel gesteigert, und Yin Na gewann schon sehr überraschend. Nach der langen Pause fand ich meinen Rhythmus nicht gleich wieder. Li Fen und Ni Xialian sind ja auch nicht gerade die schlechtesten Spielerinnen der Liga. Gegen Nixi war ich nach einem 0:2-Satzrückstand kurz davor, das war schade. Wir sind aber auf jeden Fall mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagte DJK-Mannschaftssprecherin Elke Schall.


FSV Kroppach - TSV Schwabhausen: 6:0

Gastgeberinnen agieren ohne Fehl und Tadel

Mit einer Verspätung von rund 20 Minuten startete die Begegnung beim FSV Kroppach. Die Gäste vom TSV Schwabhausen stecken im Stau. "Sabine Winter und Kathrin Mühlbach waren mit dem Zug bis Altenkirchen angereist. Für den Rest der Strecke nahmen sie an Taxi. Die Zwei waren also rechtzeitig vor Ort, während wir wegen einem Termin unseres Trainers Alexander Yahmed nicht ganz rechtzeitig losfuhren, und wegen zusätzlich hohem Verkehrsaufkommen, um Stuttgart herum, länger benötigten als gedacht", berichtete TSV-Pressesprecher Harald Dannhauer.

Während Wu Jiaduo/Kristin Silbereisen gegen den Yang Ting/Agnes Kokai ein sicheres 3:1 markierten, ließen sich die Deutschen Doppel-Meisterinnen von 2010, Winter/Mühlbach, nicht so schnell überfahren. Die Zwei boten Krisztina Toth/Shan Xiao Na erheblichen Widerstand, und nach einem 6:6 und 8:8 im fünften Satz kippte die Waage zum 9:11 nur knapp gegen sie. "Shan zauberte zwei super Aufschläge aus dem Hut, aber Sabine und Kathrin hatten ihre Chancen", sagte Dannhauer. Mit diesem 2:0 glückte den favorisierten Kroppacherinnen wieder einmal ein Auftakt nach Maß.

Shan Xiao Na überzeugte anschließend mit einem ganz klares 3:0 gegen Abwehrspielerin Yang Ting, aber Winter ließ sich von Europe Top-12-Siegerin Wu Jiaduo nicht einfach auf das Abstellgleis schieben. Auch wenn Dudu am Krisztina Toth fährt für den FSV Kroppach den Siegpunkt einEnde mit 14:16, 11:5, 11:9, 11:8 gewann, verlief der vierte Satz nach einem 0:3, 3:6 zum 8:7 spannend. "Das war ein gutes Spiel, und der Ball des Abends gehörte Sabine, die mit ihrer eher schwächeren Rückhand eine Granate abschoss. Wu Jiaduo verfügte jedoch einfach über das Plus an taktischer Raffinesse", analysierte Dannhauer.

Auf das erhoffte 6:0 marschierte der amtierende Deutsche Meister nach dem erwarteten 3:0 von Silbereisen gegen Kokai, und dem 11:5, 8:11, 11:4 von Toth gegen Mühlbach zu. Den vierten Abschnitt gestaltete Mühlbach bis zum 9:9 offen, ehe wohl doch einfach die größere Erfahrung und Cleverness der 37-jährigen Ungarin zum 11:9 siegte. "Unsere Niederlage besiegelte ein schöner Ballwechsel, denn Krisztina Toth befand sich in der Ballabwehr. Ein wenig ärgerlich war nur, dass wir es im Doppel wieder nicht gepackt haben, den Ehrenpunkt zu holen. Enttäuscht sind wir nicht, wir wussten was uns erwartet", meinte der TSV-Pressesprecher.

"Unser Team zeigte mal wieder Charakter. Wir sprachen nur kurz die Weltmeisterschaft in Dortmund an. Wir haben nichts zu verschenken, auch nicht im Spielverhältnis, denn wir haben noch fünf Spiele, da kann noch allerhand passieren. Deshalb sind wir froh zwei Punkte eingefahren zu haben. Sabine spielte den ersten Satz gegen Dudu unglaublich, aber es ist halt gegen sie unheimlich schwer die Power über die komplette Distanz zu halten. Bei den unterschiedlichen Belägen und dem schnellen Block-Konter-Spiel von Dudu müssen ihre Gegnerinnen bei jedem Ball aufmerksam sein", erklärte FSV-Teambetreuer Dennis Leicher. Dem Tabellenzweiten war auch das Remis der beiden Ligakonkurrenten nicht entgangen. "Natürlich sind wir über das 5:5 nicht traurig. Es ist halt nicht leicht eine hohe Konstanz eine komplette Saison durchzuhalten. Wir sind aber mit Sicherheit auch vor Essen gewarnt, bei denen wir Ostersonnabend spielen", sagte Leicher.

Martina Emmert/ Fotos: Ronny Pabst

Quelle: DTTB