TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Der TTSV Saarlouis-Fraulautern kommt mit dem Schrecken davon

Li Fen vom TTSV Saarlouis-Fraulautern holt gegen Ding Yaping einen wichtigen Punkt

Bingen. Mit einem 6:3-Sieg bei der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim hat sich der TTSV Saarlouis-Fraulautern den Vorsitz in der Liga zurück erobert. Nach einer spannenden Auftaktphase, in der die Gastgeberinnen zum 3:1 stürmten, leitete Nadine Bollmeier die Wende ein. Ihr Erfolg gegen Dana Cechova wirkte wie ein Befreiungsschlag. Stark spielte Li Fen gegen Ding Yaping und Ni Xialian, die beide Einzel deutlich gewann.


TTG Bingen/Münster-Sarmsheim - TTSV Saarlouis-Fraulautern: 3:6

TTSV meistert 1:3-Schock

Verständlicherweise startete die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, nach dem großartigen Sieg in der Bundeshauptstadt Berlin, mit viel Rückenwind in das Spitzenspiel gegen den TTSV Saarlouis-Fraulautern. Konstanz bekommt die TTG inzwischen wieder in die Doppel, denn Zhenqi Barthel/Laura Robertson harmonieren immer besser miteinander, sodass sie mit einem 3:1 gegen Li Fen/Li Jiao gleich ein Ausrufezeichen setzten. Am Nebentisch brachten Ding Yaping/Dana Cechova Ni Xialina/Nadine Bollmeier mit einem 11:5, 12:14, 11:5 gehörig unter Druck, ehe sie zu einem 3:11, 2:11 einbrachen.

Doch diese Niederlage geriet schnell in Vergessenheit, denn Ding Yaping und Barthel knüpften nahtlos an ihre fantastische Leistung an. Hochspannung pur herrschte bei Ding Yaping, die gegen Li Jiao im ersten Satz ein 3:7 in ein 9:8 und 11:8 verwandelte. Die 45-Jährige ließ aus einem 8:7 im zweiten Abschnitt ein 11:7 wachsen, doch mit einem 11:8 verkürzte die Nummer 20 der Weltrangliste. Im vierten Satz war die TTG-Spitzenspielerin fast ausnahmslos zum Hinterherlaufen verpflichtet. Erst beim 10:9 verfügte Ding Yaping über ihren ersten Matchball, doch Lie Jie ergab sich nicht ohne Kampf. Insgesamt erspielte sie sich vier Satzbälle, die sie zum 14:16 jedoch ungenutzt ließ. Die Sporthalle "Am Mäuseturm" in Bingen fing zu beben an, als Barthel Li Fen mit einem 12:10 im fünften Satz niederrang. Nach einer 10:7-Führung begann das Zittern, als die beste Akteurin der Saison 2011/12 das 10:10 schaffte. Mit einer dicken Portion Selbstvertrauen und eisernem Siegeswillen punktete die Nationalspielerin zum 3:1. Die Saarländerinnen waren kalt erwischt worden.

Einen Rückschlag musste dann der Gastgeber im unteren Paarkreuz hinnehmen. Das 0:3 von Robertson gegen die Linkshänderin und zweifache Einzeleuropameisterin Ni Xialian war auf der Rechnung wohl einkalkuliert, aber nach den hervorragenden Leistungen von Cechova hatte sich die TTG gegen Bollmeier sicher mehr erhofft. Doch Bollmeier brannte ein Feuerwerk ab und mit einem 11:9, 11:9 7:11, 11:6 nahm sie den Bingerinnen den Wind aus den Segeln.

Nach der Pause geriet der TTSV-Express richtig in Fahrt. Li Fen ließ Ding Yaping beim 11:4, 11:9, 11:8 nicht die Spur einer Chance, und Li Jiao überzeugte gegen Barthel mit einem sicheren 3:1, sodass sich der Favorit zu einem 5:3-Zwischenstand absetzte.

Penholderakteurin Ni Xialian warf gegen Cechova ihre ganze Routine und Cleverness in die Waagschale und legte ein 12:10, 11:5 vor. Im ersten Durchgang ließ sich die Tschechin ein 7:4 aus der Hand nehmen. Nach einem zuversichtlichen 9:8 im dritten Satz kippte das Match dann doch zügig zum 9:11 und 3:6 aus Sicht der Bingerinnen.

"Zu Beginn lief es wieder ganz hervorragend für uns, aber Saarlouis ist insgesamt stark besetzt. Ich gehe davon aus, dass Nixi auf Position drei kein Spiel verliert. Sie ist brandgefährlich und dreht auch noch ihren Schläger laufend, das ist unheimlich schwer gegen sie. Dana führte gegen Nadine im ersten Satz 9:6 und gab ihn noch zum 9:11 ab. Das war schon der Knackpunkt. Ding Yaping spielte anfangs gegen Li Fen zu passiv. Sie versuchte offensiver zu agieren, aber es reichte nicht ganz. Wir sind mit unseren 2:2 Punkten an diesem Spieltag sehr zufrieden. Wir haben dem Titelanwärter das Siegen nicht leicht gemacht und haben uns vor unseren 200 Fans gut präsentiert", sagte TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach.

"Wir haben erst einmal alle kräftig durchgeatmet. Nach dem Sieg von Nadine ging ein Ruck durch die Mannschaft. Sie haben um jeden Ball gekämpft und tollen Teamgeist bewiesen. Li Fen und Li Jiao waren nach ihrer Niederlage im Doppel verunsichert, das wirkte sich in den Einzeln zu Beginn aus. Aber natürlich waren Ding Yaping und Zhenqi Barthel nach dem Erfolg in Berlin auch hochmotiviert. Unser Team bewies eine gute Moral, und ich bin froh über die beiden Punkte", erklärte TTSV-Vereinssprecher Jürgen Klein.


NSC Watzenborn-Steinberg - SV DJK Kolbermoor: 0:6

Gäste dominieren klar

Für den NSC Watzenborn-Steinberg blieb der SV DJK Kolbermoor wie erwartet eine Nummer zu groß, sodass nur drei Satzgewinne am Ende das Konto zierten. Angelina Gürz/Inka Dömges zogen sich im Doppel gegen Krisztina Ambrus/Chantal Mantz beim 6:11, 11:9, 9:11, 8:11 achtbar aus der Affäre. Beim 9:9 im dritten Satz war die Chance sogar zum 2:1 da, doch so freuten sich die Gegnerinnen über ihren ersten gemeinsamen Sieg im Oberhaus. Wenling Tan-Monfardindi/Sabine Winter streckten nach einem glatten 11:8, 11:8, 11:7 gegen Christine Apel/Désirée Czajkowski ebenfalls den Daumen nach oben.

Die Einzel verliefen überwiegend recht einseitig. Gürz kam nach einem 7:11, 1:11 gegen Winter beim 13:15 in die Reichweite eines Satzgewinns. Die besten Voraussetzungen für den Ehrenpunkt erfüllte Apel nach einem 15:13, 11:9 gegen Mantz. Doch der Faden riss bei der Nummer drei des NSC, und Mantz packte mit einem 11:1, 11:7 das 2:2. Das Time-out nutzte Apel beim 2:4 im fünften Durchgang, und tatsächlich meldete sie sich zum 5:5 zurück. Doch wie bei einer Kerze hörte das Flackern auf, und zum 7:11 erlosch nicht nur die Flamme bei Apel sondern auch beim NSC.

"Nach der Auskunft von unserem Cheftrainer Zsolt Hollo lag ein Klassenunterschied vor. Bei unserer 16-jährigen Mädchennationalspielerin spielte die Anfangsnervosität eine Rolle. Doch unser Trainer arbeitet schon seit zehn Jahren mit Chantal. Er weiß genau wie er ihr Mut zusprechen muss, und wie sich ein 0:2-Rückstand umdrehen lässt. Wir haben unsere Pflichtaufgabe souverän erfüllt. Gut, dass wir erst morgen gegen Essen spielen, denn nun haben Chantal und auch Krisztina Ambrus ihre ersten Siege verbucht, was vielleicht etwas mehr Sicherheit gibt", berichtete SV DJK-Vorstandsmitglied Frank Berger.

"Auch wenn es merkwürdig klingen mag, wir sind nicht ganz unzufrieden. Das non plus Ultra wäre der Ehrenpunkt von Christine gewesen, doch Chantal verfolgte ihre taktische Linie am Ende perfekt. Gegen eine Mittelfeldmannschaft wie Kolbermoor können wir nicht mehr holen, wir schauen auf den Verlauf der Sätze. Da wir nicht so viele Wettkämpfe bestreiten, fehlt uns die Qualität im Aufschlag-Rückschlag-Bereich. Wir benötigen einfach mehr Anlauf, der uns bei dieser, gegenüber der 2. Liga, erhöhten Basis nicht zur Verfügung steht. Uns belastet das Ergebnis auf keinen Fall, wir geben nicht auf und fangen immer wieder bei null an", erklärte NSC-Cheftrainer Markus Reiter. Zufriedenheit äußerte Reiter auch in Bezug auf die Zuschauer: "Es waren viele neue Gesichter da."

Martina Emmert

Quelle: DTTB