TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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DJK TuS Essen-Holsterhausen fordert das Spitzenduo der Liga

In der Hinrunde siegte Petrsissa Solja vom TTSV Saarlouis-Fraulautern klar mit 3:0 gegen Barbora Bal

Frankfurt/Main. Nach einer sehr langen Pause, in der zumindest schon einige Wechsel zur Saison 2012/13 bekannt wurden, meldet sich die 1. Bundesliga der Damen wieder zu Wort. Bereits am Gründonnerstag wird zwischen dem Tabellenprimus TTSV Saarlouis-Fraulautern und der DJK TuS Essen-Holsterhausen eine interessante Partie erwartet, und der amtierende Deutsche Meister FSV Kroppach trifft an eigenen Tischen auf den TSV Schwabhausen. Am Ostersonnabend begrüßt die DJK dann die Kroppacherinnen, und das Kellerduell der beiden Rückzieher Schwabhausen und TTC Langweid steht im Blickpunkt. Der Drittplatzierte ttc berlin estside gibt ein Gastspiel beim Verfolger TTG Bingen/Münster-Sarmsheim.


Donnerstag, 19 Uhr, TTSV Saarlouis-Fraulautern - DJK TuS Essen-HolsterhausenDer TTSV Saarlouis-Fraulautern hat seine Karten für die kommende Serie bereits auf den Tisch gelegt und präsentiert sich demnach stark verändert. Noch ist es jedoch nicht soweit, denn die aktuelle Saison erfordert volle Konzentration beim Spitzenreiter. Zur Erinnerung, seit dem 27. November 2011 ließen die Saarländerinnen weder ein Unentschieden noch eine Niederlage zu. Der Triumph gegen den FSV Kroppach bis dato unvergessen. Von diesem Höhentripp wich der TTSV bislang keinen Millimeter ab, und das soll auch gegen die Essenerinnen so bleiben. "Die Begegnung ist für uns sehr wichtig, quasi ein Meilenstein. Wir spielen danach nur noch gegen Tostedt und Langweid, die sich beide aus der 1. Liga verabschieden. Da sollte aus unserer Sicht nichts anbrennen. Und dann naht das Highlight in Kroppach", sagt TTSV-Manager Heinz Falk.

Die Nummer vier der Gastgeberinnen, Petrissa Solja, bereitet sich derzeit auf ihre schriftlichen Abiturprüfungen vor. Dass nach Bekanntgabe ihres Wechsels nach Linz, die 17-Jährige nun nicht mehr ganz bei der Sache sein wird, wollten der Manager und auch Geschäftsführer Klaus Maurer nicht bestätigen. "Petrissa will sich empfehlen und spielt für ihre Bilanz. Sie wird mit Sicherheit noch einhundert Prozent geben. Zumal wir ihr vor der Verpflichtung von Kathrin Mühlbach noch ein neues Angebot haben zukommen lassen. Ihre Entscheidung war jedoch schon gefallen", so Falk. "Ich bin motiviert, wie die Spiele davor auch, und ich freue mich auch darauf", bestätigt Solja.

Sportlich gesehen, erwartet der Manager der DJK TuS Essen-Holsterhausen, Hans-Willi Frohn, nach dem deutlichen 1:6 in der Hinrunde auch diesmal im Saarland keine Wunderdinge. Dafür freut sich Frohn, dass er nach großem Engagement einen Rückzug seiner Mannschaft verhindern konnte. "Ich habe in unserem Verein nach Unterstützung gesucht, weil ich kürzer treten will und muss. Doch entweder erhielt ich die Antwort, dafür bin ich doch schon zu alt oder was kann ich dabei verdienen. Nach Rücksprache mit dem Vorstand stand unser Aus kurz bevor. Ich habe Kontakt mit dem TV Kupferdreh, der MTG Horst und Eintracht Frohnhausen, die in unserer Nähe liegen, aufgenommen. Bei der TUSEM Essen bin ich auf offene Ohren gestoßen. Zum 1. Juli werden wir unter neuem Namen starten. Die Formalitäten dafür sind bereits alle geregelt. Das war mir eine Herzensangelegenheit. Nachdem wir uns nun endlich in der 1. Liga etabliert haben, wäre ein sang und klangloses Verschwinden nicht in meinem Sinne gewesen", berichtet Frohn zufrieden. Der Manager arbeitet seinen Nachfolger Martin Buhr die nächsten zwei Jahre ein, und auch das finanzielle lastet noch auf seinen Schultern. "Ich war bisher Mädchen für alles, es hilft mir schon, wenn ich nicht mehr die komplette Saison die Mannschaft fahren muss und den Aufbau in der Halle übernehmen muss. Ich bin wirklich froh, dass ich einen Rückzug verhindern konnte", sagt Frohn.

Außerdem verkündete der Chef, dass das Team mit Elke Schall, Shi Qi, Barbora Balazova und Yin Na zusammen bleibe. "Jie Schöpp möchte als Damen-Bundestrainerin verständlicherweise nicht mehr in der 1. Liga spielen. Sie geht nach meinem Wissensstand zur TTVg WRW Kleve in die 2. Liga Nord. Wir überlegen noch, ob wir eine fünfte Spielerin neu verpflichten. Das hängt davon ab, ob neben dem SV DJK Kolbermoor, auch der NSC Watzenborn-Steinberg und der LTTV Leutzscher Füchse 1990 aus der 2. Liga Süd aufsteigen. Sollten in der kommenden Saison nur sieben Mannschaften spielen, würde sich die Investition nicht lohnen, da es dann keinen Absteiger gibt. Also mal sehen", erklärt Frohn.


Donnerstag, 19.30 Uhr: FSV Kroppach - TSV Schwabhausen

Der FSV Kroppach belegt aufgrund der weniger absolvierten Spiele gegenüber dem TTSV Saarlouis-Fraulautern derzeit den zweiten Tabellenplatz, eine Position die dem Erfolgsklub der vergangenen Jahre auf Dauer nicht gefällt. FSV-Teambetreuer Dennis Leicher tappt aber noch im Dunkeln, in welcher Verfassung und Gemütszustand sich die Nationalspielerinnen Wu Jiaduo und Kristin Silbereisen nach der mehr als unglücklichen 2:3-Niederlage im Mannschafts-Weltmeisterschafts-Viertelfinale in Dortmund gegen Singapur befinden. "Wir trainieren ab morgen wieder zusammen, dann werde ich mir eingenaues Bild machen. Ich werde ihnen aber auf jeden Fall sagen, dass wir beim FSV alle sehr stolz auf sie und die gezeigte Leistung sind, auch wenn die Enttäuschung bei den Beiden sicher überwiegt. Letztendlich gaben zwei Bälle den Ausschlag. Sie sind zwar Profis aber keine Maschinen, deshalb muss dieses Ergebnis erst verarbeitet werden. Bei der WM war klar, dass es keinen Titelgewinn zu feiern geben würde, diesen können sie nun mit uns erzielen. Wir wollen zurück an die Spitze, bis zum letzten Spiel dort bleiben und stellen uns dieser Aufgabe", erklärt Leicher.

Die Nummer eins des TSV Schwabhausen, Sabine Winter, steht nun wieder auf der anderen Seite, denn bei der WM zog sie mit Wu Jiaduo und Silbereisen noch an einem Strang. "Die Spielerinnen sind auch ein Stück weg Individualisten, da kämpft jede für sich selbst. Der Unterschied im Niveau zwischen Sabine und Dudu war im Hinspiel nicht riesengroß, und Sabine wird besser. Ich traue ihr durchaus zu, um die Plätze 70 bis 80 in der Weltrangliste zu spielen. Sie wird in Dortmund sicher auch wieder einige Erfahrungen gesammelt haben, denn auch beim Zuschauen können die Konkurrentinnen studiert werden", sagt TSV-Trainer Alexander Yahmed. Dass sie gegen Kroppach krasser Außenseiter seien, müsse nicht extra betont werden. "Wenn wir nicht zu null verlieren, verbuchen wir das Spiel als Erfolg", erklärt der Trainer. Mit Yang Ting, Agnes Kokai und Christina Feierabend seien schon drei Spielerinnen, nach dem Rückzug in die 2. Liga, fest für die Saison 2012/13 an den Verein gebunden.


Sonnabend, 15 Uhr: DJK TuS Essen-Holsterhausen - FSV Kroppach

In der Hinrunde versäumte es die DJK TuS Essen-Holsterhausen gegen den FSV Kroppach zumindest den Ehrenpunkt einzufahren. Shi Qi und Barbora Balazova durften darauf hoffen, aber Ende punkteten Wu Jiaduo und Krisztina Toth in fünf Sätzen. "Für uns wird dieser Spieltag mit ziemlicher Sicherheit 0:4 Punkte bringen, aber an eigenen Tischen wollen wir uns nicht wieder 0:6 abschlachten lassen. So viel Ehrgeiz besitzen wir schon. Zwei, drei Punkte wären super und nicht unrealistisch. Und ich bin überzeugt, dass unsere Gäste die Ergebnisse der Weltmeisterschaft nicht in die Liga transportieren. Das sind zwei ganz verschiedene Ebenen, sie werden sich keine Blöße geben wollen. Wir legen unser Augenmerk verstärkt auf die nächsten Spiele, dann wird uns sicher auch Jie Schöpp noch einmal zur Verfügung stehen", meint DJK-Manager Hans-Willi Frohn.

"Wir haben gesehen, wie schnell Schlusslicht TTC Langweid die SV Böblingen in Bedrängnis bringen konnte, und deshalb kann uns Essen durchaus gefährlich werden. Barbora Balazova zeigte zum Beispiel ein sehr gutes Spiel gegen Krisztina Toth. Wir müssen unbedingt hellwach sein", blickt FSV Kroppach-Teambetreuer Dennis Leicher voraus. Spitzenspielerin Shan Xiao Na habe die spielfreie Zeit mit Training in China überbrückt.

Ihr könnte also die mangelnde Matchpraxis zu schaffen machen, ebenso wie die Müdigkeit ihrer Teamkolleginnen, die an der WM teilnahmen.

"Unsere personellen Dinge für die kommende Saison sind am Laufen, aber wir warten mit der Verkündung bis zuletzt", wollte Leicher die Katze noch nicht aus dem Sack lassen.


Sonnabend, 15 Uhr: TSV Schwabhausen - TTC Langweid

Bis vor Kurzem besaß das fast nachbarschaftliche Kellerduell zwischen dem TSV Schwabhausen und dem TTC Langweid noch einen hohen Stellenwert. Nur rund 60 Kilometer liegen die Orte aus einander. Obwohl sich die Gastgeberinnen mit dem Erfolg in der Hinrunde und dem 5:5 gegen die DJK TuS Essen-Holsterhausen mit drei Punkten gegenüber dem noch sieglosen TTC distanzierten, zeigten sich beide Teams auf diese Partie fixiert. Inzwischen verkündeten jedoch beide Parteien ihren Ausstieg und abzuwarten bleibt, welche Mannschaft über den größeren Siegeswillen verfügt. "Unsere Spielerinnen ließen ja schon verlauten, dass sie insbesondere bei den Heimspielen noch einmal glänzen wollen. Auf unsere treuen Fans können wir uns auf jeden Fall noch verlassen, sie werden uns auch in der 2. Liga weiter unterstützen", sagt TSV-Trainer Alexander Yahmed.

"Die Szene hat unseren Rückzug zur Kenntnis genommen mehr nicht. Diese Resonanz zeigt mir, dass Tischtennis auf schwachen Beinen steht. Wir werden uns noch mehr auf unsere Eigengewächse konzentrieren. Unsere frühere Spielertrainerin Csilla Batorfi und meine Tochter Barbara organisieren dreimal wöchentlich das Jugend-Training. Außerdem versuchen wird Talenten, die in der Schule Probleme besitzen, mit Nachhilfe unter die Arme zu greifen, damit sie ihren Sport auch weiterhin ausüben können", berichtet TTC-Vorsitzender Gert Jungbauer erfreut.

In Sachen Laura Matzke verfüge er über keine neuen Erkenntnisse. "Ich gehe davon aus, dass sie immer noch verletzt ist und nicht zum Einsatz kommt. Unsere Spielerinnen zeigten immer Charakter, überzeugten mit Kampfgeist, und sie werden auch in Schwabhausen bestrebt sein, vielleicht doch noch zu punkten", so Jungbauer.


Sonnabend, 18.30 Uhr: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim - ttc berlin eastside

Für die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim war die längere Pause von einer Unterbrechung geprägt. Am 17. März präsentierte sich die kroatische Damen-Nationalmannschaft um Tamara Boros zu einem Freundschaftsspiel in Bingen im Zuge der WM-Vorbereitung. "Das war ein tolles Erlebnis, das von beiden Seiten mit positiven Eindrücken angenommen wurde. Da wir auch noch 6:4 gewannen war es besonders schön. Wir überreichten unseren Gästen bei der WM in Dortmund dann auch Fotos von dem Event", erinnert sich TTG-Geschäftsführer Gert Selig gern.

Die positiven Aspekte der TTG in den letzten Vergleichen gegen den ttc berlin eastside fielen dagegen eher mau aus. "Wir versuchen es logischerweise immer wieder, und diesmal wäre der richtige Zeitpunkt, dass etwas passiert. Wir wollen unbedingt den vierten Tabellenplatz stabilisieren. Dafür schauen wir in erster Linie auf uns selbst, und wenn wir Berlin oder auch Kroppach ein Bein stellen können, soll uns das Recht sein", erklärt Selig. In personellen Angelegenheiten für 2012/13 sei noch nichts spruchreif.

"Ob unsere Spielerinnen die Spannung für die Saison nach einem Riesenevent wie eine Weltmeisterschaft noch hoch halten können, ist schwer zu sagen. Für unsere beiden Ungarinnen Georgina Pota und Petra Lovas ist sie jedenfalls enttäuschend verlaufen. Irene Ivancan hat ihre gute Form in Dortmund bewiesen und natürlich mit dem Sieg gegen die Nummer fünf der Weltrangliste Tianwei Feng aus Singapur überzeugt, auch wenn es am Ende nicht ganz reichte. In einem Turnier dieser Art erhalten die Spielerinnen die Chance, sich von Runde zu Runde zu steigern. Das geht in Bingen nicht, da müssen alle auf den Punkt topfit sein. Und wenn wir uns die theoretische Chance auf Platz zwei wahren wollen, außerdem die TTG nicht näher an uns heran lassen wollen, dann sollten wir schon gewinnen. Alles andere zählt nicht", erläutert Tanja Krämer, Managerin des ttc berlin eastside.

Martina Emmert

Quelle: DTTB