TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Der TTC Langweid verabschiedet sich nach 31 Jahren von der Bundesebene

Dem achtmaligen Deutschen Meister TTC Langweid fällt der Abschied schwer

Frankfurt/Main. Die DJK TuS Essen-Holsterhausen hat sich mit dem 6:4 gegen die SV Böblingen, dem dritten Heimsieg in Serie, den vierten Tabellenplatz so gut wie sicher unter den Nagel gerissen. Beim ersatzgeschwächten MTV Tostedt soll sich am morgigen Finaltag keine Blöße gegeben werden. Elke Schall und Barbora Balazova entpuppten sich wiederum als Leistungsträgerinnen. Schall münzte ein 4:10 gegen Qianhong Gotsch in ein 14:12 um, und sorgte damit für das vorentscheidende 5:2. Traurigkeit, aber auch Zuversicht begleiteten den TTC Langweid beim letzten Spiel in dieser Saison, denn der renommierte Club verabschiedete sich mit einem 2:6 gegen Vizemeister TTSV Saarlouis-Fraulautern von der Bundesebene.


DJK TuS Essen-Holsterhausen - SV Böblingen: 6:4

Erneut sind Elke Schall und Barbora Balazova die Matchwinnerinnen

Die SV Böblingen hat sich bei der DJK TuS Essen-Holsterhausen für das unglückliche 4:6 der Hinrunde revanchieren wollen. Denn nach einem 3:0 war die Enttäuschung seinerzeit groß. Aus den guten Vorsätzen wurde jedoch nichts, denn zur Pause führte der Gastgeber mit 4:2.

Elke Schall/Barbora Balazova machten es besser als im ersten Vergleich und gewannen mit 11:5, 11:7, 11:4 sehr deutlich gegen den beiden Abwehrspielerinnen Qianhong Gotsch/Rosalia Stähr. Im Einzel drehte Balazova den Spieß gegen Xu Yanhua diesmal mit einem 3:1 um. Kein verändertes Vorzeichen ergab sich im ewig jungen Duell zwischen den Ikonen des Deutschen Tischtennis Sports Elke Schall contra Nicole Struse beim 11:9, 5:11, 11:4, 11:6. Im ersten Satz ließ Struse ein 7:4 ungenutzt. Die Essenerinnen traten wie angekündigt mit Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp an, die an der Seite von Shi Qi zwar das Doppel gegen Struse/Xu Yanhua verlor, aber gegen Stähr ein 11:8, 14:12, 11:3 einfuhr. Shi Qi erhielt gegen Gotsch im zweiten Durchgang einen Satzball, aber für mehr Zugeständnisse reichte es beim 9:11, 10:12, 6:11 nicht.

Wie im Vorfeld vermutet, präsentierte sich Schall gegen Gotsch gut aufgelegt und nach einem 11:8, 6:4 wartete Gotsch bei einer Auszeit auf taktische Ratschläge von Trainer Henning Meier. Dem 7:7 folgte ein 9:7 zu Gunsten der DJK-Spitzenspielerin, die zum 11:8 die Nase vorn behielt. Mit ihrem erst sechsten Einzelerfolg in der gesamten Saison sorgte Struse dann beim 11:3, 11:4, 11:8 gegen Shi Qi für eine faustdicke Überraschung. Dieser Punktgewinn beflügelte Gotsch, die mit einem 11:3 und 10:4 kurz vor dem Ausgleich stand. Doch unfassbar, dass Schall sich noch mit einem 14:12 aus dieser kritischen Phase herauswand. Schöpp musste sich dann der exzellent gegen Abwehrspielerinnen agierende Xu Yanhua mit 6:11, 9:11, 9:11 beugen. Aber schon zuletzt beim 6:4 gegen den ttc berlin eastside holte Balazova gegen Stähr mit einem 11:2, 11:9, 11:8 die Kohlen aus dem Feuer.

"Die Stimmung in unserer Halle war wieder sehr gut, und das 6:4 scheint wohl unser Standartergebnis zu werden. In weiser Voraussicht, dass wir morgen in Tostedt gewinnen sind wir mit 19:13 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz noch restlos zufrieden. Dass Elke das Einzel gegen Hongi im vierten Satz noch rumgerissen hat, war klasse. Das gelingt gegen eine Topakteurin wie Gotsch nicht oft. Dafür feierte Elke, nach ihrer anfänglichen Misere in der Rückrunde, auch bei unseren Fans noch einen versöhnlichen Ausklang. Shi Qi erwischte hingegen einen rabenschwarzen Tag, das kündigte sich bereits im Doppel an. Gut, dass Barbora mit hoher Konstanz spielt, und nach einem super Auftritt gegen Xu Yanhua, auch gegen Stähr nichts anbrennen ließ", meinte DJK-Manager Hans-Willi Frohn.

"Das Spiel war von beiden Seiten nicht besonders hochklassig, aber ein 5:5 wäre machbar und auch gerecht gewesen. Hongi war im vierten Satz gegen Elke wohl selbst von der hohen Führung überrascht. Sie wollte sich mit sicheren Bällen in den fünften Abschnitt retten. Ihr fehlte auch ein wenig das Selbstvertrauen, weil sie schon des Öfteren gegen Elke eine Niederlage kassierte. Sie wartete auf einen Fehler von Elke, aber da war sie bei ihr an der falschen Adresse. Hongi hätte unbedingt einen Risikoball einstreuen müssen. Aber wir haben die Partie zumindest offen gehalten, und von dem 4:6 geht die Welt zum Glück nicht unter. Vielleicht können wir dafür morgen die Punkte in Berlin einsacken", berichtete SV-Trainer Henning Meier.


TTC Langweid - TTSV Saarlouis-Fraulautern: 2:6

Wehmut nach 31 Jahren erster und zweiter Bundesliga

Die nötige Motivation für das Spiel beim TTC Langweid zu finden, fiel dem TTSV Saarlouis-Fraulautern sichtlich schwer, nachdem der Meisterschaftsexpress bereits Richtung FSV Kroppach abgefahren war. Im Doppel scheiterten Li Fen/Petrissa Solja nach einer 2:1-Satzführung mit 7:11, 7:11 gegen Aya Umemura/Katharina Schneider. Im Gegenzug punkteten allerdings Ni Xialian/Maria Fazekas nach einem 6:11 letztendlich sicher gegen Xue Han Vukelja/Martina Erhardsberger. In der ersten Einzelrunde dominierte Li Fen gegen Vukelja mit 3:1, nur im zweiten Durchgang ließ sich die beste Spielerin der Liga noch ein 8:5 zum 9:11 durch die Lappen gehen. Mit Umemura und Ni Xialian trafen zwei absolut gleichwertige Konkurrentinnen aufeinander, die erstklassige Ballwechsel anboten und die Fans verzauberten. Mit einem 13:11, 11:13, 11:6, 8:11, 11:8 spielte die Nummer eins des TTC am Ende die stärkere Trumpfkarte aus.

Im unteren Paarkreuz erkämpften sich die Saarländerinnen mit Petrissa Solja und Maria Fazekas zum 4:2 den Durchbruch. Nicht so leicht zu überzeugen war Schneider, die nach einem 11:8 knapp mit 6:11, 9:11, 10:12 gegen die Deutsche Meisterin der Mädchen scheiterte. Nach einem 7:9 und 7:10 im vierten Durchgang musste sich Solja noch einmal gehörig strecken.

Li Fen und Ni Xialian bewiesen mit guten Leistungen dann noch einmal, warum sich der TTSV die Vizemeisterschaft erkämpfte. Die luxemburgische Nummer zwei der Gäste gewann gegen Vukelja glatt 11:9, 11:6 und 11:9, und Li Fen steuerte nach eine 2:1-Satzführung und 6:0 zielstrebig gegen Umemura dem Gesamtsieg entgegen. Ein 11:6 bewirkte das 6:2.

"Wir feiern unseren Abschluss mit der gesamten Mannschaft und unseren Helfern, aber ohne Wehmut geht es nach 31 Jahren Bundesligazugehörigkeit nicht. Außerdem verlassen uns drei Spielerinnen. Aya geht als Trainerin an die Werner-Schlager-Akademie nach Wien, was sie gegen Ni Xialian zeigte, das war schon wahnsinnig. Die zukünftigen Vereine von Xue Han und Laura Matzke sind noch offen. Der frühe verletzungsbedingte Ausfall von Laura, was für sie natürlich selbst auch eine Katastrophe war, hat unseren eh von Anfang an schwierigen Werdegang in dieser Saison zusätzlich beeinflusst. Es ist bei uns allen an die Substanz gegangen, jedes Spiel ohne adäquate Nummer vier zu absolvieren. Die Situation vom ersten Spieltag an hinten drin zu stehen, war schwer. Aber ich denke, dass wir nie aufgesteckt haben sprach für unseren Charakter und den des TTC, sodass das Positive letztendlich doch überwiegt", sagte TTC-Managerin Martina Erhardberger. Die Aussicht mit Jugendlichen und erfahrenen Spielerinnen in der Regionalliga einen Neuaufbau zu starten, stimme zuversichtlich.

"Langweid zeigte sich hochmotiviert, und wir hatten nicht den Eindruck gegen das Schlusslicht der Tabelle zu spielen. Wir sahen tollen Sport, der zu einem Arbeitssieg bei uns führte. Wir wollten keine Federn lassen, dieses Ziel haben wir erreicht. Unser Coach Tommy Danielsson, Ehemann unserer neuen Nummer zwei Nixi, zeigte sich ebenfalls zufrieden, dass mit dieser mannschaftlichen Veränderung der Sprung von Platz vier in der Vorsaison zur Vizemeisterschaft glückte. Bei einem gemeinsamen Essen werden wir ein wenig feiern und morgen in Kroppach ein munteres Spielchen abliefern", berichtete TTSV-Manager Heinz Falk.

Martina Emmert

Quelle: DTTB