Achterbahnfahrt in Chemnitz ohne Happy End
08.09.14 Nach dem überraschenden 6:0 Auswärtssieg in Schwarza ging es für die Mädels des TTSV Saarlouis-Fraulautern am Samstagabend weiter nach Chemnitz, wo Sonntagmittag Rapid Chemnitz Gastgeber des zweiten Drittligaspiels war.
Beim Wiedersehen mit Fraulauterns letztjähriger Spitzenspielerin und diesjähriger Nummer eins von Chemnitz, Charlotte Carey, deutete sich bereits in den beiden Eröffnungsdoppel eine spannende Partie an. Egle Stuckyte und Ann-Sophie Daub lagen bereits mit 1:2 und 7:10 zurück, kämpften sich jedoch in das Spiel zurück und konnten es mit 12:10 im Entscheidungssatz gegen Valentova/Scherber für sich entscheiden. Nicht weniger dramatisch lief das zweite Doppel, das ebenfalls im Entscheidungssatz an Fraulautern ging - Wahnsinn, 4:0 Doppel nach zwei Drittligaspielen!
Die Gastgeberinnen zeigten sich aber nur kurz geschockt und schlugen im vorderen Paarkreuz zurück. Carole Hartmann, die im Vorfeld des Spiels etwas scherzhaft bei Facebook angekündigt hatte, gegen Charlotte mit langen Noppen agieren zu wollen (es aber dann doch lieber sein ließ 
), musste sich denkbar knapp in 4 Sätzen, von denen drei mit zwei Punkten Differenz endeten, geschlagen geben.
Egle hatte im folgenden Duell gegen Hana Valentova keine Chance und unterlag mit 0:3. "Irgendwie hat mir heute total das Ballgefühl gefehlt!", ärgerte sich die 23-Jährige nach dem Spiel.
Im unteren Paarkreuz ging es so weiter, wie es in den Doppeln aufgehört hatte. Ann-Sophie drehte im ersten Satz auf, zog schnell auf 7:2 davon und erwischte Franziska Lasch, die haushohe Favoritin in dieser Partie völlig auf dem falschen Fuß. Lasch kämpfte sich in den beiden folgenden Sätzen ins Spiel zurück, konnte in Führung gehen, aber Fraulauterns Nummer vier gab nicht auf und schaffte den Satzausgleich. Nach 6:6 im Entscheidungssatz machte sich dann aber die deutlich größere Routine der Chemnitzerin bemerkbar, die beim 11:7 nochmal mit einem blauen Auge davon kam.
Am Nachbartisch tat sich Nikola Jäckel gegen Drittliga-Debütantin Alwine Scherber überraschend schwer. Die sächsische U18 Meisterin hielt gut dagegen, konnte zwei Sätze klauen, aber auch in diesem Duell setzte sich letztlich die erfahrene Spielerin durch - Zwischenstand 3:3.
Nachdem im vorderen Paarkreuz die Trauben auch im zweiten Durchgang sehr hoch hingen, hatte Chemnitz einen 0:2 Rückstand in eine 5:3 Führung umgebogen.
Nun lag es also am hinteren Paarkreuz, die Niederlage abzuwenden. Im Duell der beiden amtierenden Jugend-Landesmeisterinnen machte Ann-Sophie kurzen Prozess und setzte sich klar mit 3:0 durch. Am Nachbartisch ging Nikola mit 2:1 Sätzen in Führung und die Sensation - der Punktgewinn in Chemnitz - lag in der Luft. Als Nikola einen 2:7 Rückstand in Satz 4 aufholen und selbst mit 9:8 in Führung gehen konnte, stand Franziska Lasch bereits mit dem Rücken zur Wand. Mit einer kämpferisch guten Leistung und 3 Punkten in Folge musste aber auch hier der Entscheidungssatz herhalten.
Nach ständig wechselnden Führungen und einer Achterbahnfahrt, die symptomatisch für die ganze Begegnung war, ging Nikola mit 9:6 in Führung, bevor Lasch bei 10:9 ihrerseits den ersten Matchball nicht nutzen konnte. Beim 11:10 für Fraulautern ließ leider auch Nikola ihre Chance aus, so dass es nach über 3 Stunden hartem Kampf und toller Werbung für die 3. Bundesliga der Damen unterm Strich das Endergebnis 6:3 für die Gastgeberinnen lautete (das letzte bereits gewonnene Spiel von Ann-Sophie floss nicht mehr in die Wertung ein).
Trotz der Niederlage kann die 1. Damenmannschaft mehr als zufrieden mit ihrem Saisonauftakt sein. Wenn das Team weiter an sich arbeitet und in den kommenden Wochen eine ähnliche Leistung abrufen kann, liegt das Saisonziel Klassenerhalt auf jeden Fall im Bereich des Möglichen.
7 der 10 Vereine der 3. Bundesliga Süd nutzen in dieser Spielzeit übrigens den Live-Ticker des DTTB - darunter auch Fraulautern. Die entsprechenden Links der Spiele mit Ticker findet ihr auf der Startseite der Fraulauterner Homepage.
Autor: fs