TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

Home - Archiv - News - 2012/2013

Der Tabellenzweite TTSV Saarlouis-Fraulautern gewinnt letztendlich klar

Li Jiao überzeugt beim TTSV Saarlouis-Fraulautern auf ganzer Linie

Frankfurt/Main. Das Verletzungspech hat die beiden Begegnungen an diesem Spieltag geprägt. Das Aus bei der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim für Laura Robertson und Christine Apel beim NSC Watzenborn-Steinberg traf die Mannschaften besonders hart, weil sich dadurch die Außenseiterrollen weiter verstärkten. In beiden Fällen stand keine Ersatzspielerin zur Verfügung, da die unteren Teams zeitgleich wichtige Spiele absolvierten. Blieb dem NSC beim SV DJK Kolbermoor der Ehrenpunkt verwehrt, so zeigte sich die TTG nach dem 2:6 beim TTSV Saarlouis-Fraulautern sogar noch zufrieden.


TTSV Saarlouis-Fraulautern - TTG Bingen/Münster-Sarmsheim: 6:2

Laura Robertson fällt wegen einer Verletzung aus

Die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim teilte das Schicksal des NSC Watzenborn-Steinberg, denn für die verletzte Laura Robertson stand kein Ersatz beim TTSV Saarlouis-Fraulautern parat. Die Zweitliga-Reserve spielte zeitgleich, sodass die Nummer vier im Doppel und Einzel ohne Spiel aufgab. Dadurch entwickelte sich für den Tabellenzweiten aus dem Saarland natürlich ein nicht zu verachtender Vorteil.

Das Binger Doppel Dana Cechova/Ding Yaping startete allerdings erst einmal exzellent und brachte Ni Xialian/Nadine Bollmeier schon nach einem 11:7, 11:9, 4:1 an den Rand einer Niederlage. Das TTSV-Duo schaffte die Wende zum 11:7, doch die gute Leistung war nur von kurzer Dauer, denn im vierten Abschnitt stürmten Cechova/Ding Yaping zu einem 8:2 und ließen mit einem 11:3 aufhorchen.

Wie schon in der Hinrunde lieferten die Deutsche Vizemeisterin Barthel gegen Li Fen und Abwehrass Ding Yaping gegen Li Jiao Duelle auf Augenhöhe ab. Vor allem Barthel sorgte nach einem 5:11, 11:8, 7:11, 11:9 für Spannung. Ausgeglichen und umkämpft gestaltete sich der vierte Durchgang, in dem sich schließlich die Nummer eins der Saarländerinnen mit einem 13:11 für die ebenso knappe Niederlage der ersten Saisonhälfte revanchierte. In der Endphase wehrte Barthel den ersten Matchball gegen sich ab und verpasste selbst die Chance zum Sieg beim 11:10. Ihr ganzes Können musste auch die zweifache niederländische Meisterin beim 11:9, 4:11, 11:9 und 1:4 zum 11:6 aufbieten, doch Li Jiao bestätigte ihre momentan glänzende Form.

Das vorentscheidende 5:1 verbuchte dann Bollmeier gegen Cechova mit einem glasklaren 11:9, 11:4 und 11:6. Gegen das schnelle und druckvolle Auftreten der Nummer vier hatte Cechova auch diesmal noch nicht die richtigen Mittel zur Hand, dabei hatte sich die tschechische Nationalspielerin doch eigentlich mehr als in der Hinserie vorgenommen.

Hochklassiges Format bekam das saarländische Publikum auch nach der Pause im oberen Paarkreuz geboten. Li Fen benötigte nach dem 10:12, 11:2 und 7:11 gegen die sichere Abwehr von Ding Yaping sowie deren überraschende Angriffsattacken entsprechende Unterstützung. Im ersten Satz ließ die 36-Jährige ein 7:4 liegen, dafür gab ein 5:3 im vierten Abschnitt Anlass zu Hoffnung. Nach einem 6:9 rückte der Satzausgleich allerdings in weite Ferne, und Barthel schickte sich gegen Li Jiao nach einem 14:12, 7:11, 7:11 und 4:0 noch einmal zu verstärkter Gegenwehr an. Mit einem ausgezeichneten 11:8 landete Ding Yaping den zweiten Treffer für die TTG. Da der TTSV nicht nur seine Punkte, sondern auch das Spielverhältnis gegenüber dem führenden FSV Kroppach im Auge behalten muss, schmerzt jede einzelne Niederlage. Und nach dem 8:11 begann auch bei Li Jiao noch das Zittern. Im fünften Durchgang zog die Nummer 24 der Weltrangliste zum 7:2 davon, doch Barthel steckte nicht auf und rückte zum 8:6 näher. Den ersten Matchball beim 10:8 konnte die Nummer zwei der Saarländerinnen noch nicht ins Ziel bringen, aber der zweite Anlauf war zum 11:9 von Erfolg gekrönt.

"Wir sind mit dem deutlichen Ergebnis sehr zufrieden, auch mit der Kulisse von 170 Zuschauern. Das Spiel war bislang für uns das schönste und attraktivste in der Saison. Gerade im Spitzenpaarkreuz waren die Aufgaben nicht leicht. Gern hätten wir 6:1 gewonnen, aber auch eine Akteurin wie Li Fen funktioniert nicht auf Knopfdruck. Und Ding Yaping gehört zu den besten Spielerinnen der Liga. Ihre wechselnden Aktionen sind für Li Fen schon immer schwer unter Kontrolle zu bringen gewesen. Dafür stabilisiert sich Li Jiao immer mehr. Ich habe ihre Aussage, dass sie sich erst an das Klima in Bundesliga gewöhnen müsse, nicht ganz verstanden. Aber sie kommt tatsächlich kontinuierlich besser in Schwung", resümierte TTSV-Manager Heinz Falk.

"Laura laboriert schon länger an einer Schulterverletzung, sodass es keinen Sinn machte. Im oberen Paarkreuz hielten wir sehr gut mit, sodass die Fans sicher für die ausgefallenen Spiele entschädigt wurden. Wir können mit der Niederlage leben. Am kommenden Spieltag wollen wir gegen den NSC Watzenborn-Steinberg und LTTV Leutzscher Füchse 1990 wieder für positive Schlagzeilen sorgen", sagte TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach.


SV DJK Kolbermoor - NSC Watzenborn-Steinberg: 6:0

Christine Apel gibt kampflos auf

Der Tabellenneunte NSC Watzenborn-Steinberg fand beim SV DJK Kolbermoor keine andere Lösung für sein Verletzungsproblem um Christine Apel, als die kampflose Abgabe. Damit die Nummer drei der Gastgeberinnen Krisztina Ambrus nicht zur Untätigkeit verurteilt blieb, trat die Ungarin im Doppel an der Seite von Sabine Winter gegen Angelina Gürz/Inka Dömges an. Mit einem sicheren 11:8, 11:9, 11:5 ergab sich das 2:0.

SV DJK-Spitzenspielerin Wenling Tan-Monfardini sah sich nach einem 11:4 gegen Dömges einem 4:7 im zweiten Satz gegenüber. Die Aufholjagd der erfahrenen Italienerin war zum 11:8 von Erfolg gekrönt. Den Satzgewinn verdiente sich Dömges schließlich mit einem 12:10, und die 165 Zuschauer freuten sich über ein lebhaftes Spiel. Inzwischen hatte sich Winter, die für die Weltmeisterschaft in Paris im Doppel und Mixed nominiert wurde, nach einem 11:7, 11:6, 11:5 gegen Gürz schon wieder erholt. Im vierten Durchgang gab Tan-Monfardini ihrer 33-jährigen Gegnerin beim 11:7 keine Chance mehr.

Für das schnelle Ende einer Partie ohne Höhen sorgte schließlich Mädchen-Nationalspielerin Chantal Mantz mit einem deutlichen 11:3, 11:4 und 13:11 gegen Désirée Czajkowski. Im dritten Satz riss die Konzentration bei Mantz nach einem 7:4 zu früh. Diese Phase nutzte die Nummer drei des NSC zu einem 10:7, doch auch den vierten Satzball beim 10:11 aus ihrer Sicht vereitelte Mantz nach einer Spieldauer von insgesamt nicht einmal einer Stunde.

"Zu diesem Spiel gibt es nicht viel zu sagen. Sabine und Chantal absolvierten danach noch einen Schaukampf als Wiedergutmachung, obwohl wir tolle Fans haben. Wengling hätte noch über Reserven verfügt. Ihr Level lag bei dreißig Prozent, da wäre mit Sicherheit nichts angebrannt", kommentierte SV DJK-Vorstandsmitglied Frank Berger.

"Die schnelle Sache war diesmal vorprogrammiert, mit Christine hätte es eventuell etwas länger gedauert. Kolbermoor präsentierte sich aber auch in einer exzellenten Verfassung. Inka spielte gute Bälle, und keine Spielerin erlaubt sich in der Verlängerungsphase eines Satzes gern zwei leichte Fehler. Aber natürlich musste Tan-Monfardini nicht alles zeigen, das ist uns auch bewusst. Schade, dass Désirée ihre Chance gegen Chantal im dritten Satz ungenutzt ließ. Die Grundsicherheit führte schließlich zum Klassenunterschied, außerdem steckte unserer Mannschaft die weite Anreise in den Knochen", versuchte NSC-Cheftrainer die Niederlage zu beschönigen.

Martina Emmert

Quelle: DTTB