TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Tabellenführer FSV Kroppach präsentiert sich meisterlich

Shan Xiaona vom FSV Kroppach hat maßgeblichen Anteil am Erfolg

Frankfurt/Main. Herbstmeister FSV Kroppach hat sich beim Tabellendritten TTG Bingen/Münster-Sarmsheim auf die Minute topfit gezeigt und mit einem 6:1 die führende Position sicher verteidigt. Das 0:2 in den Doppeln nahm diesmal der TTG den Wind aus den Segeln. Außerdem rehabilitierte sich FSV-Spitzenspielerin Shan Xiaona nach ihren beiden Niederlagen in Böblingen. Gleich zweimal gewann sie im fünften Satz, sowohl gegen Zhenqi Barthel als auch gegen Ding Yaping. Der TTSV Saarlouis-Fraulautern verzichtete beim LTTV Leutzscher Füchse 1990 auf Li Jiao, geriet beim 6:1 aber nur in der Auftaktphase unter Druck. 190 Leipziger Zuschauer sorgten für eine fantastische Atmosphäre.


TTG Bingen/Münster-Sarmsheim - FSV Kroppach: 1:6

Shan Xiaona punktet zweimal im Einzel

Herbstmeister FSV Kroppach hat die Ankündigung von Teambetreuer Dennis Leicher prompt in die Tat umgesetzt, und in den Doppeln bei der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim diesmal genauer Maß genommen. In identischen Paarungen zum Hinspiel wendeten Wu Jiaduo/Kristin Silbereisen und Shan Xiaona/Krisztina Toth das Blatt und gingen 2:0 in Führung.

Im Einzel fuhr Zhenqi Barthel gegen Shan ihre Krallen aus und holte sich nach einem 9:7, 13:14 mit 17:15 knapp den ersten Satz. Kampfbetont setzte sich der Vergleich im zweiten Durchgang fort, aus einem 3:6 machte die 26-jährige Bingerin ein 9:8, doch Shan passte auf und glich mit einem 12:10 aus. Parallel wachte Ding Yaping gegen Wu Jiaduo nach einem 0:2-Satzrückstand auf und verkürzte mit einem 11:7. Die nächsten Abschnitte verliefen an beiden Tischen ausgeglichen, und die 215 Zuschauer blieben die frenetische Unterstützung nicht schuldig. Das Spannungsbarometer stieg, als Abwehrass Ding Yaping 10:8 und Barthel 10:7 vorn lagen. Einmal mehr überstand die Deutsche Meisterin die kritische Phase und stockte mit einem 12:10 das FSV-Konto auf 3:0 auf. Die Nummer zwei der TTG ließ sich den Vorsprung nicht rauben und markierte mit einem 11:8 das 2:1, doch Shan landete mit einem 11:5 den perfekten Konter. Im fünften Abschnitt agierte die Spitzenspielerin der Gäste bis zum 6:3 sehr souverän, sodass Barthel während einer Auszeit mit neuen Instruktionen gefüttert wurde. Die Aufholjagd begann von einem 4:10 zum 7:10. Nun war es Shan, die eine Unterbrechung benötigte und nach dem erlösenden 11:8 tief durchatmete.

Eine kuriose Partie lieferten sich Dana Cechova und Toth, denn Höhen und Tiefen auf beiden Seiten wechselten nach einem 11:7, 3:11, 11:2 jeweils deutlich ab. Zum 5:2 erwischte die Tschechin den besseren Start in den vierten Satz, doch Toth glich zum 5:5 aus. Auch beim 7:8 und 8:9 bewies Toth gute Nerven, doch den ersten Matchball wusste sie nicht zu vereiteln, sodass Cechova den ersten Punkt für die TTG erzielte, und ihren Sieg aus der Vorrunde bestätigte. Dafür kassierte Laura Robertson eine klare 0:3-Abfuhr gegen Silbereisen, die zum 5:1 mit ihrem Team bereits auf die Siegerstraße einbog.

Doch damit wollten sich Ding Yaping und Barthel noch nicht arrangieren, denn sie verlangten ihren Gegnerinnen alles ab und drängten sie in den fünften Satz. Die defensiv orientierte Nummer eins der TTG trauerte im ersten Durchgang gegen Shan einem 10:7 sicher nach, denn es folgte ein 11:13, 11:8, 11:5. Die B-Nationalspielerin packte erneut ihren Kampfgeist aus und rang auch Ding Yaping mit letzter Energie 11:5, 11:9 an den Boden. Das 9:11, 11:9, 7:11, 11:3, 11:8 von Wu Jiaduo wurde nicht mehr benötigt.

"Schade war das abrupte Ende in einem Eklat. Dudu führte 10:8 im fünften Satz, und Zhenqi war mit einer gelben Karte aus dem ersten Einzel belastet. Sie klopfte mit ihrem Schläger leicht auf den Tisch, das hat niemand gehört, aber der Schiedsrichter gab die Gelb-Rote-Karte und damit was das Spiel abgeschlossen. Es standen sich zwei Nationalspielerinnen gegenüber, da sind Emotionen vorprogrammiert, weil Prestige eine Rolle spielt. Ding Yaping lag zu diesem Zeitpunkt 9:7 vorn, und wurde durch die entstandene Aufregung in ihrem Rhythmus gestört. Der Schiedsrichter hätte sicher einen anderen Ermessensspielraum gehabt. Doch letztendlich lag unsere Niederlage nicht daran, wir haben in diesem Spitzenspiel den Deutschen Meister gesehen. Unser Gegner war im entscheidenden Moment den Tick besser und der Sieg geht für Kroppach in Ordnung", erklärte TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach.

"Die Doppel verliefen natürlich ganz nach meinem Geschmack. Aber der gesamte Vorstand und der Verein sind total stolz darauf, was die Mannschaft in diesem Rheinland-Pfalz-Derby gezeigt hat. Kristin lag die ganze Woche mit 39 Grad Fieber im Bett. Sie war aschfahl und wirklich krank. Das Niveau war gegenüber dem Spiel in Böblingen um zwei Klassen besser. Wir freuen uns, dass Shan beide Einzel gewonnen hat, denn auf sie prasselt im Moment einiges ein. Sie ist Nationalspielerin geworden und hat dadurch ein ganz anderes Trainingspensum. Sie ist jetzt international im Einsatz und spielt mit Zhenqi dann gemeinsam Doppel. Ich ziehe meinen Hut vor ihr, dass sie sich durchgebissen hat, denn Shan war nicht so locker", analysierte Leicher.


LTTV Leutschzer Füchse 1990 - TTSV Saarlouis-Fraulautern: 1:6

Marina Shavyrina überzeugt auf ganzer Linie

Für den Tabellenzweiten TTSV Saarlouis-Fraulautern erledigte sich der Vorsatz, beim Aufsteiger LTTV Leutzscher Füchse 1990 die Punkte im Handumdrehen einzukassieren, bereits nach den Doppeln. Nach dem 1:1 war klar, dass sich der Gastgeber über die Pause rettete. Dementsprechend groß war der Jubel nach dem Erfolg von Marina Shavyrina/Kathrin Mühlbach nach dem 12:10, 8:11, 9:11, 11:7, 11:7 gegen Li Fen/Maria Fazekas. Am Nebentisch hatten die Saarländerinnen für eine Überraschung gesorgt, denn nicht wie erwartet spielte Li Jiao an der Seite von Nadine Bollmeier, sondern Ni Xialian.

Die 49-Jährige, zweifache Europameisterin stellte sich den Leipziger Fans als nicht minder interessant dar, denn auch ihre Spielweise ist außergewöhnlich. Die Linkshänderin verbuchte zusammen mit Bollmeier ein 3:1 gegen Linda Renner/Do Thi Huong.

Shavyrina sorgte anschließend gegen Ni Xialian für Furore und hatte den zweiten Gegenpunkt auf dem Schläger. Nach einem 10:12, 7:11 legte die russische Nummer eins den Respekt endgültig ab und drängte die Penholderakteurin mit einem starken 11:9, 11:4 in den Entscheidungssatz. Nach einem 9:8 wehrte Shavyrina den ersten Matchball ab, musste sich dann aber doch 10:12 geschlagen geben. Dieses hochklassige Spiel nahm genau so viel Zeit ein, wie die jeweiligen 0:3-Niederlagen von Mühlbach gegen Li Fen und Renner gegen Fazekas zusammen. Bollmeier ging gegen die zuletzt bei Landes- und Westdeutschen Meisterschaften erfolgreiche Do Thi beim 11:9, 11:4, 11:3 ebenfalls keine Kompromisse ein. "Ich bin mit meiner Leistung ganz zufrieden. Wir haben die Doppel schon beim letzten Mal umgestellt. Linda kenne ich schon seit ich neun Jahre alt bin, die Verständigung klappt prima. Wir spielten ohne Druck auf, und es machte mir viel Spaß, aber Ni Xilian ist natürlich absolut clever. Gegen Nadine war der erste Satz noch in Ordnung, danach bin ich immer schnell in die Defensive gedrängt worden. In kleinen Schritten passe ich mich dem Niveau der Liga an, obwohl die Endergebnisse dies im Moment noch nicht widerspiegeln. Mir macht die Saison viel Freude, und auch aus diesem Spiel gehen wir positiv heraus. Unsere Fans, die nah an der Box sitzen, haben für tolle Stimmung gesorgt", resümierte die 18-jährige Do Thi.

Im zweiten Einzeldurchgang war bei Mühlbach schnell zu erkennen, dass sie gegen den Spielstil von Ni Xialian nach einem 8:11, 5:11, 0:5 auf keinen grünen Zweig kommen würde. Dafür begeisterte Shavyrina erneut, die nach einem 5:11, einer der besten Akteurinnen der Liga, Li Fen, mit 11:7 den zweiten Satz abknöpfte. Mit zunehmender Spieldauer gewann Li Fen dann aber doch dank ihrer großen Routine zum 11:5, 11:8 Oberwasser, sodass die Niederlage von Mühlbach nicht mehr in die Wertung kam.

"Mit dem Ergebnis können wir gut leben, über den Ehrenpunkt sind wir sehr glücklich. Marina war gegen Ni Xialian auch nur zwei Punkte vom Sieg entfernt. Kathrin zeigte gegen Li Fen eine starke Leistung, sodass niemand enttäuscht war. So hohes Tempo in wirklich langen Ballwechseln haben wir hier noch nicht gesehen. Ich denke, dass wir auch über einen Heimvorteil verfügen. Die Mannschaften, die zum ersten Mal bei uns sind tun sich alle etwas schwer. Ganz besonders erfreulich war, dass unter den 190 Zuschauern viele neue Gesichter auffielen", sagte LTTV-Pressesprecher Lars Wittchen.

"Wir hätten natürlich gern 6:0 gewonnen, aber wir müssen mit dem Resultat zufrieden sein. Das Doppel war heikel und Nixi siegte auch nur knapp. Dass Li Jiao an diesem Wochenende nicht zum Einsatz kommt, war schon länger abgesprochen. Die Fans haben für mordsmäßige Stimmung gesorgt, es ging ordentlich rund. Das Publikum war begeistert, und sie sahen schönen Sport. Das war mal wieder Werbung, auch die Präsentation hier war sehr schön. Wir werden noch alle gemeinsam Essen gehen, auch das ist nicht überall selbstverständlich", lobte TTSV-Manager Heinz Falk.

Martina Emmert

Quelle: DTTB