TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Gemischte Gefühle im Schlagerspiel beim TTSV Saarlouis-Fraulautern

Li Jiao vom TTSV Saarlouis-Fraulautern präsentiert sich in exzellenter Form

Frankfurt/Main. Der kommende Spieltag hält mit dem Gipfeltreffen zwischen dem TTSV Saarlouis-Fraulautern und dem FSV Kroppach einen Hochkaräter parat. Der bittere Beigeschmack in dieser mit Spannung erwarteten Partie wird sich zwischen den Zeilen nicht ausradieren lassen. Dass beide Vereine, nach dem Rückzug, in der Saison 2013/14 nicht mehr dabei sind, stimmt die Medienwelt betroffen und die Managements traurig. Auf das Duell am Tabellenende freuen sich der LTTV Leutzscher Füchse 1990 und der NSC Watzenborn-Steinberg. In beiden Begegnungen wird mit großem Zuschauerinteresse gerechnet. Da rücken die anderen Partien in den Hintergrund, doch auch die haben es in sich, denn Aufsteiger SV DJK Kolbermoor düpierte in der Hinrunde überraschend die SV Böblingen, sodass da noch ein Hühnchen gerupft werden soll, und ähnliche Gelüste verspürt auch der ttc berlin eastside. 1:3 Punkte aus den letzten Vergleichen gegen den TUSEM Essen sollen im Auswärtsspiel ins Lot gebracht werden.


Sonnabend, 18.30 Uhr: LTTV Leutzscher Füchse 1990 - NSC Watzenborn-Steinberg

Heimspiel des Jahres

Bislang ist die Saison für den LTTV Leutzscher Füchse 1990 und NSC Watzenborn-Steinberg genauso verlaufen, wie von allen Insidern prophezeit. Die beiden Aufsteiger zieren das Tabellenende, die Leipzigerinnen gewannen das Hinspiel knapp mit 6:3, darunter waren zwei kampflos erworbene Punkte der verletzten Inka Dömges. Auch diesmal mussten die Gäste lange Zittern, ob die Nummer vier Christine Apel einsatzbereit werden würde. Die 30-Jährige gibt Entwarnung, obwohl sie in diesen Tagen erst mit dem Training wieder begonnen hat. "Ich denke, dass ich dabei sein kann. Wie fit ich dann aber bin, ist natürlich eine andere Frage. Seit den Hessischen Meisterschaften habe ich jetzt Pause gemacht, und das hätte ich mir natürlich anders gewünscht. Ich versuche den Trainingsumfang immer ein wenig zu steigern, aber zufrieden bin ich nicht. Gerne hätte ich meine Mannschaft in dem wichtigen Spiel mehr unterstützt, denn ich befürchte, dass es für mich recht schwer wird. Trotzdem werde ich mein Bestes geben und hoffen, dass mein Brustmuskel hält", gibt Apel Auskunft.

"Wir würden uns schon sehr freuen, wenn unser Gegner komplett antritt. In der Hinrunde baten sie uns, unbedingt mit Kathrin Mühlbach zu kommen, als die Spielberechtigungsfrage noch nicht geklärt war. Das fanden wir sehr fair. Als Inka dann kampflos ihre Spiele abgeben musste, hemmte das den Spielfluss", erinnert sich LTTV-Pressesprecher Lars Wittchen.

Doch so oder so laufen die Vorbereitungen beim Tabellenachten für dieses Duell auf Hochtouren. "Wir erwarten eine volle Hütte, denn unsere treuen Fans haben sich endlich mal ein Spiel verdient, wo das Ergebnis vorher noch nicht feststeht. Bisher ging es nur darum, holen wir einen Punkt oder nicht. Deshalb können die Zuschauer mit fiebern, weil sie nicht wissen, wie das Match ausgeht. Wir haben im Vorstand eine Umfrage gestellt, und daraus ergibt sich, dass wir uns sogar in der Favoritenrolle sehen. Das ist völliges Neuland für die Spielerinnen, das müssen sie im Kopf erst einmal realisieren", sagt Wittchen.

In der Hinrunde überraschte der NSC mit einem 2:0 in den Doppeln, die sich allerdings nur knapp im fünften Satz ergaben. Dabei schafften Angelina Gürz und Youngster Lea Grohmann die kleine Sensation gegen Mühlbach/Marina Shavyrina. "Da war vor allem Marina noch meilenweit von ihrer jetzigen Form entfernt, aber trotzdem müssen wir das Duo Gürz/Dömges erst einmal knacken. Do Thi Huong und Linda Renner gewannen beide im fünften Satz gegen Christine Apel. Dabei lieferten sie eine großartige Leistung ab, die Bilanz zuvor fiel eher negativ aus", erklärt Wittchen. Beim NSC warten Apel und auch Dömges immer noch auf ihren ersten Einzelerfolg.

"Auf jeden Fall kann sich unser Publikum diesmal schon auf die Pause freuen, denn das Chili con carne von Lindas Mutter ist sehr beliebt. Ein 6:0 oder 0:6 schließe ich nämlich aus", sagt der Pressesprecher.

"Das Spiel ist auch für uns ein Highlight, und wir freuen uns auf die Kesselatmosphäre in Leipzig, denn das wird die einzige offene Partie für uns. Ein 5:5 wäre ein Traum. Allerdings sehen wir den LTTV in der Favoritenrolle. In der Hinrunde kam hinten zu wenig, und aktuell wird Christine sicher noch mit einem Trainingsrückstand kämpfen. Kathrin Mühlbach hat bei der Deutschen Meisterschaft eine gute Form bewiesen, und Marina Shavyrina trieb so mancher Topakteurin den Angstschweiß auf die Stirn", bleibt NSC-Cheftrainer Markus Reiter zurückhaltend.


Sonntag, 14 Uhr: TTSV Saarlouis-Fraulautern - FSV Kroppach

Spitzenspiel mit traurigem Hintergrund

Dass die beiden Kellerkinder der Liga ihr Duell letztendlich ganz locker austragen können, liegt am TTSV Saarlouis-Fraulautern und dem FSV Kroppach, die sich gemeinschaftlich aus der Liga verabschieden, sodass kein Absteiger gesucht wird. Die Rückzugsmeldung der Saarländerinnen hatte für den zweiten Knaller in dieser Saison gesorgt. "Das hat einen unglaublichen Medienrummel ausgelöst. Es vergeht kein Tag, an dem nicht das Telefon klingelt und ich Infos zu diesem Thema abgeben muss. Zum Glück sind die Spielerinnen weit weg. Mir fällt eine Begeisterung für dieses vielleicht schon entscheidende Spiel im Meisterschaftskampf schwer. Das Gefühl der Traurigkeit überwiegt", sagt TTSV-Manager Heinz Falk bedrückt.Die Fans sollten sich also das vorerst letzte Aufeinandertreffen zweier Topteams nicht entgehen lassen, die absoluten Spitzensport garantieren. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt ist relativ klar, dass in der kommenden Saison der ttc berlin eastside mit Georgina Pota, Shan Xiaona, Irene Ivancan und Kristin Silbereisen seinesgleichen wohl kaum finden wird.

Die Gastgeberinnen liegen zwei Punkte hinter dem fünffachen Deutschen Meister in Folge, und auch das Spielverhältnis spricht zu Gunsten des FSV. Also hilft den Saarländerinnen kein Unentschieden wie dem Klub aus dem Westerwald, sondern nur ein Treffer ins Schwarze.

Mit der 49-jährigen Ni Xialian besitzt der TTSV sein heißestes Eisen im Feuer, denn die zweifache Europameisterin weißt eine lupenreine 12:0-Bilanz vor, und auch Nadine Bollmeier gab in der Rückrunde noch keinen einzigen Satz im Einzel verloren. Deshalb könnte der Schlüssel zum Erfolg wieder einmal in den Doppeln liegen, die beim 5:5 in der Hinrunde Kroppach vereinnahmte. Interessant werden sicher auch die Spiele der Deutschen Meisterin Shan Xiaona, die sich nach ihren beiden Niederlagen im Auftaktspiel der Saison gegen den TTSV unglaublich steigerte.

"Das ist für uns wohl die wichtigste Partie der letzten zehn Jahre und das vorletzte Heimspiel. Leider sind die Vorzeichen sehr schade. Oben sehe ich die Einzel bei 50:50, Li Jiao befindet sich allerdings in bestechender Form. Nixi ist über jeden Zweifel erhaben, und Nadine spielte zuletzt auch ganz hervorragend. Sie kann jede Gegnerin putzen. Wenn wir uns noch eine Chance auf den Titelgewinn wahren wollen, müssen wir gewinnen. Das ist ganz klar", berichtet Falk.

"Die Nervosität vor einem Topspiel dieser Art ist wohl bei allen Beteiligten vorhanden, aber wir fahren nicht ins Saarland, um zu verlieren. Unser Fanbus ist mit mehr als 50 Personen besetzt und auch privat schließen sich einige PKWs unserem Tross an. Für mich ist Saarlouis zwar leichter Favorit, aber wir haben den Druck aufgebaut. Wir werden bis zum letzten Ball kämpfen und das Bestmögliche geben. Wir werden sehen wozu es reicht. Sollte uns ein Sieg glücken, dann sind wir zu 95 Prozent durch. Auch für mich ist dies das letzte große Spiel, und ich werde den sicher tollen Sport und die Atmosphäre versuchen zu genießen", erklärt FSV-Teambetreuer Dennis Leicher.


Sonntag, 14 Uhr: SV DJK Kolbermoor - SV Böblingen

16 Bälle geben im Hinspiel den Ausschlag

Aufsteiger SV DJK Kolbermoor rief seine bislang beste Saisonleistung beim überraschenden Sieg in der Hinrunde gegen die SV Böblingen ab. "Ein 6:3 hört sich gewaltig an, aber der Verlauf war so knapp, knapper ging es schon gar nicht mehr. Unser Erfolg hing bei 16 mehr gewonnenen Punkten am seidenen Faden, das war ganz glücklich", erinnert sich SV DJK-Vorstandsmitglied Frank Berger.

Die Gastgeberinnen rechnen auf jeden Fall wieder mit einem engen Vergleich, der wesentlich mehr Spannung verspricht als zuletzt gegen Schlusslicht NSCSabine Winter vom SV DJK Kolbermoor (Aufnahme: Erik Thomas) Watzenborn-Steinberg. "Wir können uns auf unsere Fans verlassen, die wir diesmal als fünftes Rad am Wagen sicher gut gebrauchen können. Abwehrass Qianhong Gotsch garantiert immer für einen Leckerbissen, vor allem gegen unsere Sabine Winter, die über eine beeindruckende Vorhand verfügt. Wir freuen uns auf einen tollen Nachmittag", meint Berger.

Abzuwarten bleibt, ob die personelle Umstellung der Gäste zur Rückrunde auch dieser Partie einen anderen Stempel aufdrückt. Xu Yanhua sorgt mit bislang vier Siegen im oberen Paarkreuz für viel frischen Wind, während Nicole Struse dem Glanz und Gloria der früheren Tage hinterherläuft. In Kolbermoor kann die Nummer drei der SV, nach ihren zuletzt wegen Krankheit kampflos abgegeben Einzeln, gegen Krisztina Ambrus und Chantal Mantz Pluspunkte sammeln. Bei Struse hinterließ der Rückschritt vom oberen ins untere Paarkreuz Spuren. Die Ansprüche einer Topspielerin lassen sich nicht mehr realisieren. Das Selbstvertrauen schwindet, die Unsicherheit wächst. Asiatinnen können ihr Alter besser kompensieren, weil sie mindestens 10 000 Trainingseinheiten mehr in den Knochen stecken haben, und sich viel über Routine machen lässt. Die Angst, dass eine Asiatin mehr kann, ist bei den Gegnerinnen zudem immer noch größer. Dabei verstehen sie es auch gut mit einem Pokerface sich nicht hinter die Kulissen blicken zu lassen. Sie verziehen keine Mine.

SV-Trainer Volker Ziegler feierte als Bundestrainer der Behinderten mit seinen Schützlingen beim ersten internationalen Auftritt des Jahres in Ungarn mit 18 Podiumsplätzen einen gelungenen Einstand und der erfahrene Coach kündigte selbstverständlich eine Revanche an. "In Kolbermoor haben wir noch eine Rechnung offen, und wir sind so stark wie noch nie", so Ziegler.


Sonntag, 15 Uhr: TUSEM Essen - ttc berlin eastside

Angstgegner wartet auf die Bundeshauptstädterinnen

Der TUSEM Essen, 2011/12 noch als DJK TuS Essen-Holsterhausen, präsentierte sich in den letzten beiden Vergleichen gegen den ttc berlin eastside glänzend eingestellt. 3:1 Punkte können sich sehen lassen, und auch das Remis der Hinrunde stand für den ttc auf der Kippe. Georgina Pota/Petra Lovas siegten im Doppel mit 15:13 knapp im fünften Satz, und im letzten Einzel des Tages mühte sich Polina Mikhaylova nach einer 2:0-Satzführung schließlich mit 11:6 im fünften Abschnitt gegen Yin Na. Eine ganz starke Form erwischte auch die Nummer eins der Essenerinnen Shi Qi, die sowohl gegen Pota, als auch gegen Irene Ivancan nach einem 13:15, 3:11 noch gewann. "Shi Qi spielt auf Gina sehr aggressiv mit ihren Rückhand-Noppen. Gina muss die Bälle gut verteilen, dann hat sie vielleicht eine Chance. Auch bei Elke Schall-Süß weiß man nicht was passiert, wenn sie einen Lauf erwischt. Es gibt kein sicheres Spiel, denn auch Petra Lovas hatte beim 0:3 gegen Barbora Balazova nicht so viele Möglichkeiten. Barbora agiert richtig fest, da ist es schwer hinterherzukommen. Ich denke, dass Irene das Zünglein an der Waage sein wird. Sie signalisierte nach ihrer Verletzung weiter ansteigende Tendenzen, verlor aber beide Einzel im ersten Vergleich. Ein 6:4 wäre schön, aber mein Tipp lautet 6:3", stärkt ttc-Managerin Tanja Krämer dem Quartett den Rücken.

Darauf spekulieren auch die Gastgeberinnen, die viel Selbstbewusstsein zum Vorschein kehren. "Gegen Berlin haben wir immer gut ausgesehen, und aufgrund der bisherigen Ergebnisse werden wir ihnen auch diesmal Paroli bieten. Deshalb lohnt sich auch ein Kommen für unsere Fans, denn wir erwarten attraktive Partien. Die Doppel werden wohl schon eine wichtige Rolle spielen. Je nachdem, wie wir sie treffen, können sogar beide Punkte kommen. Wir sehen einem spannenden Match auf Augenhöhe entgegen, da bin ich mir sicher", erklärt TUSEM-Manager Martin Buhr.

Martina Emmert

Quelle: DTTB