TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Der TTSV Saarlouis-Fraulautern will die Tuchfühlung nicht verlieren

Nadine Bollmeier vom TTSV Saarlouis-Fraulautern

Frankfurt/Main. Der Tabellenzweite TTSV Saarlouis-Fraulautern will den Kontakt zu Herbstmeister FSV Kroppach nicht vorzeitig preisgeben und die schwierige Aufgabe gegen den Viertplatzierten TTG Bingen/Münster-Sarmsheim erfolgreich lösen. Bei zwei Punkten und vier Spielen Rückstand auf den FSV erwartet die Saarländerinnen ein Drahtseilakt. Und ein 1:3 in der Hinrunde gegen die TTG versetzte dem Titelaspiranten anfangs durchaus einen Schreck. Den NSC Watzenborn-Steinberg zwickt immer noch die Verletzung von Christine Apel, sodass vor dem Duell beim Mitaufsteiger SV DJK Kolbermoor noch Unklarheit herrscht, wer für Ersatz in Frage kommt.


Sonntag, 14 Uhr: TTSV Saarlouis-Fraulautern - TTG Bingen/Münster-Sarmsheim

Gäste wollen den Favoriten ärgern

Jeder noch so kleine Patzer kostet den TTSV Saarlouis-Fraulautern die Meisterschaft, davon ist auch Manager Heinz Falk überzeugt. Deshalb soll, nach den leichteren Spielen gegen die drei Aufsteiger, gegen den Tabellenvierten TTG Bingen/Münster-Sarmsheim richtig Gas gegeben werden. "Dieses Heimspiel ist für uns das erste Highlight der Rückrunde und wir hoffen, auf entsprechende Unterstützung unserer Fans. Die Begegnungen contra Bingen waren nie ganz einfach, im November 2011 fuhren wir sogar mit einer Niederlage im Gepäck nach Hause", erinnert sich Falk. Der Druck lastet auf der Mannschaft aber nicht nur mit Blick nach oben, sondern auch der zweite Tabellenplatz muss noch den Angriffen der TUSEM Essen und ttc berlin eastside Stand halten.

Mit zahlreichen Meistertiteln und Medaillen bestätigten die Saarländerinnen ihre gute Form. Spitzenspielerin Li Fen überzeugte als zweifache schwedische Meisterin ebenso wie Li Jiao in den Niederlanden. Nadine Bollmeier freute sich an der Seite von Ligasprecherin Tanja Krämer (TTK Anröchte) über Bronze im Doppel bei der Deutschen Meisterschaft in Bamberg. Die Nummer drei Ni Xialian blickt auf eine fantastische 11:0-Bilanz im Einzel, sodass die Mannschaft bestens gerüstet zu sein scheint.

In der Hinrunde bewiesen die Bingerinnen ihre Gefährlichkeit und gingen nach Siegen von Ding Yaping gegen Li Jiao und Zhenqi Barthel gegen Li Fen sowie dem Punkt im Doppel von Barthel/Laura Robertson 3:1 in Führung. Erst der überraschend deutliche 3:1-Sieg von Bollmeier gegen Dana Cechova setzte den TTSV-Express in Bewegung. "Wir wollen die Meisterschaft so lange wie möglich offen gestalten. Das ist für uns die Generalprobe für das Kroppach-Match, ein echter Härtetest", sagt Falk.

In Bezug auf die kommende Spielzeit wollte sich der Manager noch nicht aus der Reserve locken lassen. "Wir basteln an einer Mannschaft, benötigen aber noch Bedenkzeit", so Falk.

Auch die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim hält die Entscheidungen für die nächste Serie noch unter Verschluss und konzentriert sich auf den aktuellen Verlauf, und da hat "Lulu" Barthel mit zwei Silbermedaillen bei der Deutschen Meisterschaft auch etwas vorzuweisen. "In der Spitze ist die Leistungsdichte eng, und das 4:0 gegen Kristin Silbereisen (FSV Kroppach) im Halbfinale konnte sich sehen lassen", meint Vorsitzender Joachim Lautebach.

Im Saarland sieht das Team allerdings der Realität ins Auge. "Im Hinspiel trug uns die Euphorie nach unserem sensationellen Sieg in Berlin tags zuvor. Wir lieferten dem TTSV ein hochklassiges Spiel, aber wir sind auch diesmal nur Außenseiter. Natürlich gibt es auch immer wieder Partien, die eine unvorhersehbare Eigendynamik entwickeln, das müssen wir abwarten. Dafür müsste schon alles stimmen", erklärt Lautebach.


Sonntag, 14 Uhr: SV DJK Kolbermoor - NSC Watzenborn-Steinberg

Christine Apel ist noch nicht wieder fit

Der Tabellenneunte NSC Watzenborn-Steinberg wird in dieser Saison einfach nicht mehr glücklich, denn die Nummer vier Christine Apel laboriert immer noch an ihrem Muskelfaserriss im Oberkörper. "Das stellt uns vor eine extrem schwierige Situation, da unsere zweite und dritte Mannschaft zeitnah spielt, und wir können uns halt keine Spielerin backen. Unsere Verletzungs- und Krankheitsmisere tut uns auch für unsere Gegner Leid, dieser Umstand ist uns sehr unangenehm, aber wir machen das schließlich nicht mit Absicht. Doch noch weiß ich nicht, wie wir die Kuh vom Eis bekommen. Wenn mir keine Alternative einfällt, dann wird sich Christine vielleicht nur an den Tisch stellen und kampflos abgeben. Mir sind die Hände gebunden", lässt Cheftrainer Markus Reiter Verzweiflung erkennen.

Doch all diese negativen Begleiterscheinungen haben dem NSC den Spaß im ersten Bundesligajahr noch nicht verdorben. "Wenn wir die Chance bekommen, dann wollen wir weiter machen. Alle Beteiligten stimmten dieser Absicht zu. Das Quartett würde in der gleichen Konstellation zusammen bleiben, obwohl ein Teil des Teams lukrative Angebote erhielt. Die Spielerinnen möchten die Freundschaften und das tolle Mannschaftsgefüge nicht aufgeben und lehnten dankend ab", berichtet Reiter.

Für den gastgebenden Tabellensiebten SV DJK Kolbermoor steht ein Pflichtsieg gegen das angeschlagene Schlusslicht außer Frage, wie Vorstandsmitglied Frank Berger bestätigte. "Wir sind vor allem selber froh, dass der Fuß bei Sabine Winter in Bamberg gehalten hat. Und wir freuen uns natürlich mit ihr über den Deutschen Meistertitel im Doppel. Das ist eine schöne Sache. Sabine und Petrissa Solja (Linz AG Froschberg) harmonieren von den Spielsystemen sehr gut mit einander", sagt Berger. Die Niederlage im Einzel-Viertelfinale gegen Silbereisen (FSV Kroppach) sei nicht so überraschend gewesen, da Sabine noch nie gewonnen habe. "Chantal Mantz zeigte im Achtelfinale gegen Silbereisen eine sehr gute Leistung und holte sich sogar einen Satz. Sie profitiert davon, dass sie ständig gegen Topspielerinnen gefordert wird", lobt Berger die Fortschritte der 16-Jährigen.

In Punkto Saison 2013/14 sind die Würfel bei den Oberbayern schon gefallen. "Wir haben im vergangenen Jahr nach unserem Aufstieg ein langfristiges Engagement von mindestens drei Jahren geplant. Wir sind super zufrieden und werden uns nicht verändern. Unsere Spitzenakteurin Wenling Tan-Monfardini übertrifft unsere Erwartungen, und sie trainiert ja auch unsere Jugendlichen. Es ist uns sehr wichtig, dass die Spielerinnen vor Ort sind. Mit ihren 40 Jahren verfügt sie, dank ihrer exzellenten Ausbildung in China, immer noch über hohe Qualitäten und Sicherheit. Nur Sabine genießt als Nationalspielerin eine Sonderstellung. Deshalb haben wir auch die Anfrage von Petra Lovas (ttc berlin eastside) nicht ins Kalkül gezogen, da sie nur zu den Spielen anreisen würde", blickt das Vorstandsmitglied voraus.

Martina Emmert

Quelle: DTTB