TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Der TUSEM Essen zieht Kopf aus der Schlinge

Elke Schall-Süß rettet den TUSEM Essen

Böblingen. Die SV Böblingen hat das Handicap, dass Nicole Struse kurzfristig wegen einem grippalen Infekt gegen den TUSEM Essen ausfiel, schwer getroffen. Beim 3:6 brachte der Gastgeber jedoch fiel Kampfgeist auf und war zumindest einem Unentschieden sehr nahe. Elke Schall-Süß holte gegen Qianhong Gotsch im Schlüsselspiel die Kohlen aus dem Feuer. Riesengroße Freude ergab sich bei der Nummer vier der Sportlichen Vereinigung nach dem überraschenden Sieg gegen Barbora Balazova. Der Tabellenzweite TTSV Saarlouis-Fraulautern speiste den NSC Watzenborn-Steinberg beim 6:0 mit vier Satzgewinnen ab, worüber sich das Schlusslicht durchaus zufrieden zeigte.


SV Böblingen - TUSEM Essen: 3:6

Alexandra Urban überrascht im Einzel

Die SV Böblingen stand gegen den TUSEM Essen eigentlich schon vor dem ersten Aufschlag auf verlorenem Posten, denn die Nummer drei Nicole Struse fiel krankheitsbedingt aus und gab ihre Punkte im Einzel und Doppel kampflos ab. Zudem kam dem Gastgeber im Doppel das 11:13 im fünften Satz von Qianhong Gotsch/Xu Yanhua in die Quere, denn die Zwei lagen noch mit 8:5 vorn. Die Gegnerinnen rückten den Beiden jedoch immer mehr auf den Pelz, obwohl beim 10:8 Gotsch/Xu über die ersten Matchbälle verfügten. Mit einem Time-out versuchten sie beim 10:9 noch einmal den Rhythmus ihrer Konkurrentinnen zu stören, doch ohne Erfolg. Shi Qi/Yin Na sorgten in einem Krimi für den ersten Knaller.

In den Einzeln erwies sich der Tabellensechste von einer ganz anderen Seite und sagte den Gästen mit einem überraschenden 3:3 zur Pause den Kampf an. Für ein sensationelles 11:4, 11:8, 6:11, 11:6 sorgte Alexandra Urban gegen Barbora Balazova, die nach einem deutlichen 0:3 in der Hinrunde ihre Hausaufgaben gemacht hatte. Dieser Triumph bedeutete erst den dritten Saisonerfolg der 28-Jährigen, die mit begeisterndem Zuspruch von den 130 Fans gefeiert wurde. Spannung herrschte zwischen Xu und Elke Schall-Süß, und die Nummer zwei der SV bestätigte ihre grandiose Form mit einem 11:7 im fünften Durchgang, dabei holte sie ein 3:5 und 5:6 auf. Wie groß ihr Selbstvertrauen derzeit ist bewies Xu nicht nur im Entscheidungssatz, denn die besseren Karten besaß zwischendurch Schall-Süß nach einem 7:11, 11:9, 12:10 aus ihrer Sicht.

Für das sichere 1:2 sorgte anfangs Gotsch gegen Shi Qi beim glatten 3:0-Satzerfolg. Der Chinesin stehen nach wie vor gegen das Abwehrspiel von Hongi nicht die entsprechenden Mittel zur Verfügung.

Im oberen Paarkreuz flachte die Begegnung dann keinesfalls ab, im Gegenteil Defensivspezialistin Gotsch und Angriffsspielerin Schall-Süß zeigten Tischtennis vom Feinsten auf allerhöchstem Niveau. Mit einem 12:10, 8:11, 11:9 baute sich Gotsch einen Vorteil auf, den sie sich nach einem 2:6 im dritten Satz durchaus verdiente. Die Gäste schafften durch das 3:0 von Shi Qi gegen Xu und dem kampflosen Punkt von Struse das Break zum 5:3, sodass Gotsch das Zünglein an der Waage bildete. Die 44-jährige hielt dem Druck im vierten Satz stand, denn nach einem 2:4 und 7:5 zwang die Europameisterin aus dem Jahr 2000 ihre nicht minder erfolgreiche Gegnerin zur Auszeit. Auch beim 9:8 hatte Gotsch die Nase vorn, doch Schall-Süß glich aus und wahrte sich mit einem 11:9 die Siegchancen. Die Dramatik spitzte sich zu, denn nicht nur Gotsch ging 5:3 und 6:4 in Führung, sondern auch Urban kaufte Yin Na nach Abwehr eines Satzballes mit 12:10 und 7:5 den Schneid ab. Zum 8:4 und 11:7 befanden sich die Böblingerinnen weiter auf dem Vormarsch. In der Schlussphase drehte die Nummer eins der TUSEM auf und wendete zum 8:9 und 9:11 unerwartet das Spielgeschehen. Schall-Süß revanchierte sich damit gleichzeitig für die Niederlage in der Hinrunde und rettete ihrer Mannschaft doppelte Punkte. Der TUSEM verbesserte sich auf 13:7 Punkte und kletterte auf den dritten Tabellenplatz.

"Die Partie hing am seidenen Faden, und ein Remis hätten wir uns wirklich verdient gehabt. Nicole meldete sich mit Fieber und Schüttelfrost ab, da geht die Gesundheit der Spielerin auch vor. Aber auch so kamen unsere Fans auf ihre Kosten. Schade, dass Hongi und Yanhua die Matchbälle im Doppel vergaben. Es war schon besser als gegen Kroppach, aber sie agierten am Ende zu verhalten. Yanhua spielte erneut super und erwischte Elke, die kein Doppel gespielt hatte, kalt. Alexandra kam mit dem Kaltstart gut klar, und sie behauptete sich häufig im offensiven Bereich, sodass sie zu Recht gewann. Hongi und Elke lieferten sich ein Kampfmatch. Obwohl lange Ballwechsel dabei waren, beide Akteurinnen keuchten im fünften Satz nach diesem kräftezehrenden Spiel, lag kein Zeitspiel zu Grunde. Der erste Satz verlief nach einem 2:9 zum 12:10 ungewöhnlich, und den dritten Satz beendete Hongi zum 11:9 mit einem tödlichen Netzroller. Kompliment an Elke, die einen kühlen Kopf behielt", kommentierte SV-Betreuer Ingo Gotsch.

"Nach dem 2:0 und den kampflosen Punkten haben wir nicht damit gerechnet, dass uns die SV das Leben so schwer macht. Der Leistung muss ich meine Hochachtung zollen, aber dank Elke zitterten wir uns zum Sieg. Die Niederlagen von Elke gegen Xu und Barbora gegen Alexandra trafen uns unerwartet, aber beide hatten wohl Probleme, weil sie kein Doppel spielten. Letztendlich sind wir froh über den Sieg und nur die zwei Punkte zählen", sagte TUSEM-Geschäftsführer Martin Buhr.


NSC Watzenborn-Steinberg - TTSV Saarlouis-Fraulautern: 0:6

Vier Satzgewinne erheitern den Tabellenletzten

Der NSC Watzenborn-Steinberg zog sich gegen den Titelaspiranten TTSV Saarlouis-Fraulautern achtbar aus der Affäre, obwohl sich das Schlusslicht nur mit vier Satzgewinnen begnügen musste. Gegen Konkurrentinnen von diesem Format erhalten Kleinigkeiten eben einen anderen Stellwert.

Im Doppel präsentierten sich Angelina Gürz/Inka Dömges glänzend aufgelegt, denn sie drängten Ni Xialian/Nadine Bollmeier nach einem 11:6, 6:11, 8:11, 11:7 in den fünften Satz. Dort schalteten die Gäste nach einem 4:4 einen Gang höher und fuhren fast nonstop zum 11:5 den Sieg ein. Désirée Czajkowski und Ersatzspielerin Julia Zitzer, die für die verletzte Christine Apel einsprang, blieben chancenlos.

Spitzenspielerin Gürz setzte sich dann gegen Ni Xialian im zweiten Satz gut in Szene, den sie nach einem 7:4 und 10:8-Vorsprung nur knapp mit 10:12 abgab. Besser machte es Dömges gegen Li Fen nach einem 5:11, 6:11. Durchgang Nummer drei wanderte nach einem 5:7 mit 12:10 auf das Konto der 33-Jährigen. Über einen Satzgewinn freute sich auch Czajkowski beim 3:11, 5:11, 11:9 gegen Fazekas. Nach einem 2:8 wurde die Nummer drei des NSC für ihr Engagement belohnt. Bollmeier markierte gegen Zitzer den vorprogrammierten sechsten Punkt.

"Unter den Bedingungen haben wir unser Soll mehr als erfüllt, denn Désirée spielte mit Fieber und war eigentlich krank. Dass sie dann trotzdem noch einen Satz holte sprach zusätzlich für sie. Besonders erfreulich war unser Zuschauerzuspruch mit 110. Wir freuen uns, dass sie unseren Einsatz sowie Kampfgeist erkennen und honorieren, dass wir immer noch mit Herz bei der Sache sind. Im Doppel ergab sich die realistische Chance auf den Ehrenpunkt, denn der Zwischenstand im dritten Satz lautete 8:8. Angelina besaß gegen Nixi im zweiten Abschnitt die Möglichkeit zum Ausgleich, aber die Aufschläge der Nummer zwei waren sehr schwer zu lesen und anzunehmen. Inka fischte gegen Li Fen, wie schon in der Vorrunde einen Satz und Julia feierte gestern ihren Geburtstag. Sie war mit Emotionen dabei und zeigte gute Bälle. Wir sind zufrieden, denn die Partie war keinesfalls ratz-fatz zu Ende, sondern wir hatten einen schönen Nachmittag", erklärte NSC-Cheftrainer Markus Reiter.

"Das Doppel verlief eng, ansonsten ergaben sich die Punkte deutlich zu unseren Gunsten. Wir konnten den erhofften und erwarteten 6:0-Erfolg verzeichnen. Das klare 6:1 von Kroppach in Bingen kam sicher im Meisterschaftsrennen schon einer Vorentscheidung gleich, denn diese Hürde müssen wir im März erst noch nehmen", sagte TTSV-Manager Heinz Falk.

Martina Emmert

Quelle: DTTB