Doch noch eine Zukunft
14.09.13 Von SZ-Mitarbeiterin Sarah München
Nachdem sogar die Vereinsauflösung im Raum stand, startet der TTSV Fraulautern am Wochenende doch in die Saison. Auch wenn es in der Regionalliga eine Umstellung für den erfolgsverwöhnten Anhang wird. Personell hat sich vieles getan.
Saarlouis. Die Tischtennis-Damen des saarländischen Aushängeschildes TTSV Fraulautern starten wieder in die Saison. Doch dieses Mal ist alles ganz anders. Nach vier Jahren 2. Liga und sechs Jahren Bundesliga zog sich der TTSV im Frühjahr aus der höchsten deutschen Damenliga zurück. Auf dem Höhepunkt der Erfolgsgeschichte des TTSV, dem deutschen Vizemeistertitel, gab es Ende der letzten Saison nur Trauer, Enttäuschung und Unverständnis.
Jetzt, einige Monate später, beginnt die Bundesliga-Saison ohne saarländische Beteiligung - und die Damen des TTSV schlagen zwei Ligen tiefer in der Regionalliga auf. Immerhin, muss man sagen, denn zum Zeitpunkt des Rückzuges (aus finanziellen und organisatorischen Gründen) war noch gar nicht klar, ob es mit dem Verein überhaupt weiter gehen würde. Denn auch der Vorstand, allen voran der Vorsitzende Heinz Falk, trat geschlossen zurück. Insgesamt sieben Teams bangten um ihre Zukunft, die Top-Spielerinnen Li Jiao, Li Fen, Maria Fazekas und Nadine Bollmeier verließen den Verein, Ni Xia Lian beendete ihre Karriere.
Es dauerte einige Zeit, doch schließlich fassten sich die Mitglieder ein Herz und entschlossen sich, den Verein weiter zu führen. Der neue Vorsitzende Helmut Schwarz ist, wie schon sein Vorgänger, ein Fraulauterner Urgestein. Die beiden haben sogar schon zusammen in einer Mannschaft gespielt. ?Der Kontakt mit Heinz Falk besteht weiterhin. Bei Fragen hilft er uns gerne aus?, versichert Schwarz. Kirsten Fouache, Falks Tochter, macht zwar momentan eine Babypause und spielt nicht mehr in der ersten Mannschaft, sie ist dem Verein aber als Kassiererin treu geblieben.
Der neue Vorsitzende und die neue Spielführerin der ersten Damenmannschaft, Sabine Daub, haben zu Saisonbeginn auch gleich eine starke Neuverpflichtung zu vermelden. Mit Charlotte Carey (17), die mittlerweile im Tischtennis-Leistungszentrum in Düsseldorf lebt und trainiert, spielt eine hoffnungsvolle Nachwuchsspielerin aus Wales an Position eins. Bei den Jugendeuropameisterschaften belegte sie im Doppel den dritten Platz.
Das Team vervollständigen die ehemalige luxemburgische Meisterin Carole Hartmann (26), Nikola Jäckel (36), Ann-Sophie Daub (16) und die erst 13-jährige Carolin Freude. Bei Ausfällen können Spielerinnen aus der zweiten und dritten Mannschaft wie etwa die Zwillinge Lisa und Liya Gu aushelfen. ?Langfristiges Ziel ist die 2. Liga. Allein schon für die beiden großen Talente Ann-Sophie Daub und Carolin Freude?, sagt Sabine Daub, die Mutter von Ann-Sophie. In dieser Saison wollen sie aber erst einmal im oberen Drittel mitspielen. Denn die Liga wird am Saison-Ende neu formiert, und nur die ersten drei oder vier Teams werden in der Regionalliga bleiben.
Die erste Partie gegen Aufsteiger TTV Rimlingen-Bachem muss zwar ohne Carey, die mit der Nationalmannschaft unterwegs ist, stattfinden, die Chancen auf einen Sieg stehen trotzdem gut. Los geht's an diesem Samstag um 17.30 Uhr in der Klosterschule Fraulautern.
Foto: Imago
Quelle: Saarbrücker Zeitung