TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Spektakulärer Saisonauftakt für Meister FSV Kroppach

Harte Bewährungsprobe für Wu Jiaduo vom FSV Kroppach gegen die topbesetzten Saarländerinnen

Frankfurt/Main. Der erste umfangreiche Spieltag der Saison 2012/13 hält gleich den Knüller zwischen dem sechsfachen Deutschen Meister FSV Kroppach und Herausforderer TTSV Saarlouis-Fraulautern parat. Mit einem 5:5 ließe sich das Spannungsbarometer sicher hoch halten, doch natürlich wollen beide Titelaspiranten ihre Schäflein so früh wie möglich ins Trockene bringen. Während die Saarländerinnen in der zweiten Partie gegen Aufsteiger LTTV Leutzscher Füchse 1990 einer vermeintlich leichten Aufgabe gegenüber stehen, muss der FSV beim Drittplatzierten der Vorsaison ttc berlin eastside Farbe bekennen. Parallel zu diesen Topduellen ist aber auch das Spiel zwischen den beiden Neulingen NSC Watzenborn-Steinberg und dem Klub aus Leipzig von Interesse. Beiden Parteien wird das Ende der Tabelle prophezeit, sodass ein spannender Kampf um den einzigen Abstiegsplatz erwartet wird. Der SV DJK Kolbermoor hofft gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim auf eine höhere Erfolgsquote als beim 0:6 gegen Saarlouis-Fraulautern.


Freitag, 19.30 Uhr: FSV Kroppach - TTSV Saarlouis-Fraulautern

Leckerbissen für die Fans zum Saisonauftakt

In den letzten fünf Jahren hat der FSV Kroppach in der Liga eindeutig die Hosen angehabt. Auch die Niederlage am 18. Dezember 2011 beim TTSV Saarlouis-Fraulautern brachte den fünffachen Meister in Serie nicht zu Fall. Im Gegenteil, das Feuer brannte lichterloh, die Spielerinnen schalteten nicht nur einen Gang höher. Und das geschah ganz ohne Hilfe von Sun Bei Bei, die die Rheinland-Pfälzer in petto gehabt hätten. Doch genau um die 28-jährige Asiatin aus Singapur dreht sich aktuell das Rädchen der Spekulationen. Die Nummer 36 der Weltrangliste könnte die Position drei bei den Gastgeberinnen bekleiden, denn wie bereits berichtet, hat Spitzenspielerin Shan Xiaona inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt. Verständlicherweise hält Teambetreuer Dennis Leicher dieses Geheimnis als top secret unter Verschluss.

"Es wird Zeit, dass die Saison losgeht. Die Stimmung ist gut, und wir freuen uns gleich auf Spitzensport und eine entsprechende Zuschauerkulisse. Der frühe Termin für dieses Spitzenspiel gefällt uns, weil im Oktober Wu Jiaduo noch zur Bundeswehr muss, und sie dann nicht so im Training ist wie derzeit", begründet Leicher. Doch die Deutsche Meisterin agierte am vergangenen Wochenende beim World Cup in Huangshi, nach tollem 4:0-Start gegen die Rumänin Elizabeta Samara unglücklich und verpasste das angestrebte Viertelfinale. "Dudu ist ein Arbeitstier, die sich nach solchen Ergebnissen nicht verkriecht. Sie blickt nach vorn und nicht zurück. Sie wird alles daran setzen für uns eine gute Leistung abzurufen. Ihr muss sogar der Schläger aus der Hand gerissen werden wenn sie krank ist", lobt der Teambetreuer die Einstellung der 35-Jährigen.

Ansonsten gibt sich das FSV-Management eher cool als aufgeregt. "Für uns naht die leichteste Aufgabe der Hinrunde, denn wir verspüren keinen Druck. Eine ganz neue und gar nicht mal unschöne Situation. Unsere Gäste müssen beweisen was in ihnen steckt, denn sie sind von den Ligainsidern zum Meisterschaftskandidaten Nummer eins auserkoren worden. Wir wollen gern den Rest der Liga enttäuschen, müssen aber nicht zwangsläufig gewinnen", erklärt Leicher.

Die Gegenseite zeigt sich weniger erfreut darüber, dass dieses vielleicht schon entscheidende Schlagerspiel so früh angesetzt wurde. "Wir haben noch kein Heimspiel gehabt, und die Attraktivität ist danach vielleicht nicht mehr vorhanden, es kann keine Spannung aufgebaut werden, wie soll ich die Hinrunde unseren Fans verkaufen, auch eine mediale Vermarktung ist nicht gewährleistet", klagt TTSV-Manager Heinz Falk.

Das Blatt würde sich jedoch schlagartig zum Positiven wenden, wenn der TTSV im Westerwald punktet. Hundertprozentige Sicherheit herrscht beim TTSV darüber anscheinend jedoch nicht. "Wenn Kroppach mit Sun Bei Bei spielt sind wir nicht mehr Favorit. Außerdem haben wir ein gutes Beispiel dafür was alles passieren kann. Im zurückliegenden Hinspiel verlor Shan bei uns beide Spitzeneinzel, im Rückspiel gewann sie beide. Da wir regelmäßig gegen den FSV auch ein Doppel zu unseren Gunsten abgeschlossen haben, sehe ich dort nicht das große Problem. Aber letztendlich ist jedes einzelne Spiel offen und wird von der Tagesform geprägt sein. Wir gehen hochmotiviert in die Partie, und wenn wir punkten, wäre das ein Riesenerfolg", berichtet Falk. Dass der TTSV mit seinen beiden neu verpflichteten Stars Li Jiao und Li Jie vor Ort ist, daran besteht wohl kein Zweifel.


Sonnabend, 19 Uhr: NSC Watzenborn-Steinberg - LTTV Leutzscher Füchse 1990

Der Aufsteiger hat sich für die Heimpremiere fein herausgeputzt

Ein wenig Lampenfieber beschleicht den NSC-Watzenborn-Steinberg schon vor dem großen Debüt. Dass es sich dabei gegen Mitaufsteiger LTTV Leutzscher Füchse 1990 gleich um ein so wichtiges Spiel handelt macht die Sache nicht einfacher. "Wir sind zufrieden, dass wir den letzten Baustein, unsere neue Lichtanlage, hinbekommen haben. Alles deutet darauf hin, dass alles rechtzeitig fertig wird. Wir selbst müssen jedoch auch erst einmal Tuchfühlung mit unserer Halle aufnehmen, in der wir noch nie gespielt haben. Ein erstes Training und Aufbauprobe ist für Donnerstag angesetzt", sagt NSC-Cheftrainer Markus Reiter.

Die Kritik nach dem Eröffnungsspiel bei der SV Böblingen fiel durchweg positiv aus. "Alle waren zufrieden, das war sehr angenehm. Doch Tischtennis ist nur eine Facette für unsere Akteurinnen. Bei der Landesrangliste am vergangenen Wochenende mussten drei "Mädels" aus beruflichen Gründen absagen, obwohl sie zum Kreis der Favoritinnen gezählt hätten", erklärt Reiter. Vor der kommenden Aufgabe lasse sich ein gewisses Maß an Nervosität nicht verheimlichen. "Gegen den LTTV rechnen wir uns am ehesten etwas aus, da spielt die Psyche eine ganz wichtige Rolle. Diesmal sind alle Spielerinnen fit, das ist schon mal eine gute Voraussetzung. Dafür ist die Situation um die gegnerische Nummer eins Kathrin Mühlbach eine Farce, egal wie sie zu Stande gekommen ist und wer Fehler gemacht hat. Wir können die Angelegenheit jedoch nicht beeinflussen und wollen regulär gewinnen so oder so", sagt der Cheftrainer.

Beide Teams kennen sich aus der 2. Bundesliga und wissen deshalb, was sie erwartet. "Die einzige unbekannte Größe ist für uns die Russin Marina Shavyrina. Wir sind auf jeden Fall bestrebt unsere gute Leistung aus dem Böblinger Spiel zu wiederholen und hoffen, dass wir auch das Interesse bei einigen Zuschauern geweckt haben", sagt Reiter.

In Sachen Kathrin Mühlbach haben die beiden Landesverbände inzwischen Einspruch gegen das Urteil des DTTB-Sportgerichtes eingelegt, und der LTTV Leutzscher Füchse rechnet noch vor diesem Wochenende mit wichtigen Entscheidungen, ob die 20-Jährige zum Einsatz kommt oder nicht. "Falls wir ohne Kathrin spielen müssen sind wir langfristig nicht konkurrenzfähig. Für die Spiele in Watzenborn und Saarlouis haben wir unsere litauische Nationalspielerin Ieva Jucevicuite zusätzlich aktiviert, sodass wir mit sechs Spielerinnen reisen werden. Erfreuliche Fortschritte sind bei Anna-Marie Helbig nach ihrer Krankheit zu verzeichnen. Sie nahm schon an der Landesrangliste teil", berichtet LTTV-Präsident Christian Klas. Intensive Trainingseinheiten habe Shavyrina absolviert, und die sich auch bereits bestens akklimatisiert habe.

"Den Spaß haben wir uns auch nicht verderben lassen, denn ich habe die "Mädels" zu einem Starfriseur unter dem Motto - auf den Schnitt kommt es an - geschickt. Das hat für gute Laune im Team gesorgt", erläutert Klas.

"Ich glaube an unsere Chance in Watzenborn. Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft. Mit Kathrin an Position eins, die im ersten Spiel überzeugt hat, ist ein Unentschieden oder sogar ein Sieg möglich. Ein Kampf wird es allemal. Wir hoffen auf eine tolle Kulisse", sagt Cheftrainer Marco Fehl. Er freue sich auf eine besondere Art und Weise, denn beide Klubs seien TeTaKo-Vereine. Das ist eine Tischtennisschule in Leipzig, an der Reiter vom NSC und Fehl Trainer sind. "Das Spiel hat somit einen kleinen Hauch von Familien-Duell", so Fehl.


Sonntag, 14 Uhr: SV DJK Kolbermoor - TTG Bingen/Münster-Sarmsheim

Aufsteiger will die ersten Gegenpunkte in der Saison verbuchen

Die zahlreichen Rückmeldungen für den Neuling SV DJK Kolbermoor fielen durchweg begeistert aus, obwohl am Ende ein 0:6 gegen den TTSV Saarlouis-Fraulautern den Spielbericht zierte. "Vor allem die tolle Leistung unserer Mädchennationalspielerin Chantal Mantz, die sich gegen Ni Xialian keine Klatsche einfing, sondern ein spannendes Spiel ablieferte, ist unseren zahlreichen Fans in positiver Erinnerung geblieben", freut sich SV DJK-Vorstandsmitglied Frank Berger.

Die Gäste vom TTG Bingen/Münster-Sarmsheim ordnet er hinter den großen Drei, Saarlouis-Fraulautern, Kroppach und Berlin als stärkste Mannschaft ein. "Zudem haben sie zum Auftakt ein richtig knappes Ding gewonnen, das bringt enormes Selbstvertrauen. Wir haben noch kein Einzel geholt, das hemmt vielleicht etwas. Doch dieses Spiel ist für uns richtungsweisend, bei drei bis vier Gegenpunkten würde sich die Mannschaft schon ein großes Lob verdienen. Ein 5:5 wäre sensationell, dann müsste schon alles passen, und wir wären stärker als gedacht. Wir wären erst einmal schon froh, wenn wir den Pausenverkauf erreichen", kalkuliert Berger.

Die Doppel sieht Berger als elementaren Punkt an. "Und im oberen Paarkreuz sind wir mit Wenling Tan-Monfardini und Sabine Winter sicher ebenbürtig besetzt, während unsere Gäste mit Ausgeglichenheit aufwarten", sagt das Vorstandsmitglied. Winter brilliert stets mit ihrer starken Vorhand, muss jedoch auf der Hut sein, dass sie Defensivkünstlerin Ding Yaping bei deren Angriffsattacken nicht ins offene Messer läuft. "Sabine hat mit ihrem U-21-Sieg bei den Russia Open eine gute Form gezeigt. Wenling spielt auf der Rückhand mit einem Noppenbelag, dadurch kann sie sehr variabel agieren. Außerdem bevorzugt sie das klassische chinesische Spiel, tischnahe Konter und kurze Vorhandtopspins. Bei Krisztina Ambrus wird sich die Anfangsnervosität vielleicht auch gelegt haben. Wir sind gespannt", berichtet Berger.

"Es ist alles bestens, die Mannschaft bereitet sich zusammen vor. Wir möchten unseren ersten Punkt holen, und ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen", gibt sich SV DJK-Trainer Zsolt Hollo optimistisch.

"Wir wollen nach dem grandiosen Sieg gegen Essen natürlich nachlegen, werden Kolbermoor aber auf keinen Fall unterschätzen. Sie sind von den drei Aufsteigern die stärkste Mannschaft, und das 0:6 gegen Saarlouis sollte man nicht überbewerten. Ich bin in der 2. Bundesliga mit unserem zweiten Damen-Team in Kolbermoor gewesen. Deshalb glaube ich, dass wir auf den Positionen drei und vier überlegen sein sollten. Dana Cechova spielte gegen Essen hervorragend, und Laura Robertson fand mit dem knappen Siegpunkt Bestätigung", sagt TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach.

Gewarnt seien Ding Yaping und Zhenqi Barthel vor Winter. "Vor einem Jahr gewann Sabine (Schwabhausen) bei uns beide Einzel und das Doppel", erinnert sich der Vorsitzende noch genau. Im Rückspiel lief es für Winter mit einem 0:2 genau anders herum. "Ding Yaping fasziniert mich mit ihrer zuverlässigen Art und ihrem kräfteraubenden Spiel immer wieder auf das Neue. Sie verfügt trotz ihrer 45 Jahre über eine unglaubliche Fitness und ist unumstritten immer noch eine Größe in der Liga, was sie mit zwei Punkten gegen Essen eindrucksvoll bewies", geriet Lautebach ins Schwärmen.

Die größte Sehnsucht verspüren die Rheinland-Pfälzerinnen jedoch nach einem Sieg im Doppel. "Es fehlt einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis, und die Mannschaft wird bestimmt nicht übermütig werden, wenn der Knoten in Kolbermoor platzen sollte. Ein knappes Endergebnis zu unseren Gunsten würde uns schon genügen. Da es für uns eine weite Fahrt ist, reisen wir schon Sonnabend an und übernachten rund 25 Kilometer entfernt in einem Hotel", erklärt der Vorsitzende.


Sonntag, 14 Uhr: TTSV Saarlouis-Fraulautern - LTTV Leutzscher Füchse 1990

Für den TTSV zählt nur ein klarer Sieg

Der Fall Kathrin Mühlbach zwischen dem saarländischen und sächsischen Verband tangiert den TTSV Saarlouis-Fraulautern in keinster Weise. "Was da hinter den Kulissen abläuft ist uns egal. Wir wollen gegen den LTTV Leutzscher Füchse 1990 klar siegen, mit oder ohne Kathrin", sagt TTSV-Manager Heinz Falk.

Abzuwarten bleibt, mit welcher Grundstimmung sich die Gastgeberinnen beim ersten Heimspiel in dieser Saison gegen den LTTV Leutzscher Füchse 1990 dem Publikum präsentieren, denn je nach Verlauf des Topspiels beim FSV Kroppach, ist von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt jegliche Variante denkbar.

"Wir sind in Saarlouis krasser Außenseiter, haben nichts zu verlieren, nur etwas zu gewinnen. Es wäre schon schön, wenn wir Kathrin einsetzen könnten, dann glückt uns vielleicht wieder der Ehrenpunkt", sagt LTTV-Präsident Christian Klas.


Sonntag, 14 Uhr: ttc berlin eastside - FSV Kroppach

Beim ttc fehlt Polina Mikhaylova krankheitsbedingt

Der ttc berlin eastside hat sich in den letzten Jahren gegen den FSV Kroppach immer viel vorgenommen, aber nur wenig erreicht. In der Saison 2011/12 schafften die Berlinerinnen in Hin- und Rückspiel zusammen nur drei Gegenpunkte. Und diesmal wurde der ttc kurzfristig mit einer Hiobsbotschaft konfrontiert, denn die Nummer vier, Abwehrspielerin Mikhaylova fällt krankheitsbedingt aus. "Polina liegt wegen einer Halsentzündung im Krankenhaus und muss eventuell noch operiert werden", erklärt Managerin Tanja Krämer. Dies bestätigte Trainerin Irina Palina, die mit ihrer russischen Landsfrau in Kontakt steht. Palina muss nun nach dreijähriger Wettkampfpause einspringen. "Ich habe inzwischen physische Nachteile, und mir fehlt mangels Training die Sicherheit in meinem Defensivspiel. Die Schläge sind inzwischen so kräftig geworden, dass ich vom Tisch fliege, wenn mir Kristin Silbereisen die Bälle um die Ohren haut. Aber ich werde vorher mit ihr mal sprechen, damit es nicht ganz so peinlich für mich wird und ein 0:11 dasteht", scherzt Palina.

Doch die Managerin sieht die Felle noch nicht komplett wegschwimmen: "Die Erwartungen, auch seitens des Vorstandes, beim ersten Heimspiel sind immer hoch und gegen den amtierenden Meister wartet gleich ein großes Spiel. Wenn wir mit Krankheit oder Verletzungen zu kämpfen hatten, haben wir eigentlich immer besser ausgesehen als gedacht. Wünschenswert wäre ein Punkt im Doppel, damit wir nicht gleich wieder einem 0:2 hinterherlaufen." Hier kann sich vielleicht auch die mehrfache Europameisterin Palina gut einbringen, die an der Seite von Irene Ivancan das bisherige Abwehr-Duo mit Mikhaylova ausgleicht.

Für die Gäste aus dem Westerwald ist der Ausfall sicherlich doch ein kleiner Vorteil, obwohl Teambetreuer Dennis Leicher keinesfalls Entwarnung gibt: "Vom Ergebnis sah es vielleicht immer leicht aus, aber der Verlauf war nie so. Die Tagesform wird entscheiden, die Resultate aus der Vorsaison sind passé und zählen nicht mehr. Wir erwarten kein Zuckerschlecken in Berlin."

Martina Emmert

Quelle: DTTB