JEM: Petrissa Solja/Frederick Jost bejubeln ihren Mixed-Titel
22.07.12 Schwechat. Jubelnd lagen sich Petrissa Solja und Frederick Jost in den Armen. Nach dem unglücklichen Viertelfinal-Aus vor einem Jahr in Kasan (Russland) gewann das deutsche Duo bei den 55. Jugend-Europameisterschaften in Schwechat die ersehnte Goldmedaille im Mixed. "Wir wollten den Titel - jetzt haben wir ihn", brachte es Jost kurz und knapp unmittelbar nach dem verwandelten Matchball auf den Punkt. Der Zweitligaspieler des TTC Weinheim verschwieg allerdings nicht, "dass wir uns am Anfang des Wettbewerbs noch schwer taten, jedoch von Spiel zu Spiel steigerten". Im Endspiel sprang ein am Ende souveräner Vier-Satz-Sieg gegen die Überraschungsfinalisten Tamara Tomanova/Ondrej Bajger (Tschechien) heraus. Frederick Jost verschweigt keinesfalls, ein wenig Glück gehabt zu haben, dass die Mitfavoriten Britt Eerland/Leonardo Mutti frühzeitig aus dem Wettbewerb ausschieden. Für Jost war es die erste Mixed-Medaille, während Solja zuletzt vor vier Jahren an der Seite von Gavin Evans (England) im italienischen Terni Bronze gewann. Auch die Linkshänderin war überglücklich, nach dem verpassten Titel im Team-Wettbewerb nun ihre erstes Gold einstecken zu dürfen.
Bronze für Nina Mittelham/Benedikt Duda und Yuko Imamura/Marc Rode
Einige Fotografen schauten während der Siegerehrung zweimal auf die positionierten Aktiven und fragten sich, ob es hier etwa um die Auszeichnung einer Mannschaft gehen würde. Nein - dem war nicht so. Vielmehr standen nicht nur Petrissa Solja und Frederick Jost ganz oben auf dem Podest, sondern mit Nina Mittelham/Benedikt Duda und Yuko Imamura/Marc Rode gewannen zwei weitere DTTB-Kombinationen die Bronzemedaille. Imamura/Rode unterlagen im Halbfinale den neuen Europameistern. "Petrissa agierte schon sehr druckvoll, obwohl wir durchaus unsere Chancen hatten", erinnert sich Rode nicht nur an den mit 12:10 gewonnenen ersten Satz, sondern auch die verspielte 6:2-Führung im zweiten Durchgang. "Anschließend haben Yuko und ich nicht mehr so gut gespielt. Aber mit Platz drei kann ich auch gut leben." Ein ähnliches Fazit zog Nina Mittelham, die sich mit Benedikt Duda nach vier Sätzen Tamara Tomanova/Ondrej Bajger (Tschechien) geschlagen geben musste. Dass das Duo wenige Minuten zuvor noch sieben (Mittelham) und sechs (Duda) umkämpfte Durchgänge in der Einzel-Konkurrenz hinter sich bringen musste, soll nach Meinung von Mittelham nicht als Ausrede gelten. "Die Luft war irgendwie raus", ergänzte Duda.Nils Hohmeier (links) und Dennis Klein hatten den Einzug in das Halbfinale auf dem Schläger (Foto: Marco Steinbrenner)
Doppel: Solja/Szocs und Lemmer/Wan stehen im morgigen Halbfinale
Petrissa Solja und Bernadette Szocs (Rumänien) sind auf einem guten Weg, ihren Titel aus Kasan auch in Schwechat zu verteidigen. Die beiden topgesetzten Spielerinnen der Einzel-Konkurrenz gaben sich bislang auch im Doppel keine Blöße, mussten jedoch gegen Alex Galic/Nina Zupancic (Slowenien) im Viertelfinale hart für den 3:2-Erfolg kämpfen. Solja hat durch den Sprung in die Vorschlussrunde bereits Bronze sicher. Gleiches trifft auch auf Alena Lemmer/Yuan Wan bei den Schülerinnen zu. "Wir wollen nach oben und noch zwei weitere Spiele gewinnen", merkten die Mannschafts-Europameisterinnen an und sind vor dem Semifinale zuversichtlich.
Benedikt Duda hat an der Seite von Tomislav Pucar (Kroatien) den Sprung unter die letzten vier Paarungen verpasst. Robin Devos/Antoine Hachard (Belgien/Frankreich) erwiesen sich etwas zu stark. Riesengroß war dagegen die Enttäuschung bei Dennis Klein/Nils Hohmeier nach der 2:3-Niederlage gegen Anton Kallberg/Simon Berglund aus Schweden. Nachdem die Schützlinge von Schüler-Bundestrainer Klaus Schmittinger das Duell bei den Internationalen Meisterschaften von Polen noch im Halbfinale für sich entscheiden konnte, reichte es diesmal trotz einer zwischenzeitlichen 6:3-Führung im Entscheidungsdurchgang nicht für eine Medaille. "Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht", analysierte Hohmeier offen, während Klein nüchtern feststellen musste, "sehr enttäuscht am Sonntag nach Hause fliegen zu müssen".
Marco Steinbrenner
DIE DOPPEL MIT DTTB-BETEILIGUNG AM SAMSTAG
Jungen-Doppel
Viertelfinale
Benedikt Duda/Tomislav Pucar CRO - Robin Devos/Antoine Hachard BEL/FRA 1:3 (-6, -3, 7, -9)
Achtelfinale
Frederick Jost/Dang Qiu - Nandor Ecseki/Martin Szita HUN 1:3 (-6, 6, -1, -3)
Benedikt Duda/Tomislav Pucar CRO - Jakub Seibert/David Reitspies CZE 3:2 (-6, -4, 5, 5, 5)
Mädchen-Doppel
Viertelfinale
Petrissa Solja/Bernadette Szocs ROU - Alex Galic/Nina Zupancic SLO 3:2 (5, 5, -7, -9, 7)
Achtelfinale
Petrissa Solja/Bernadette Szocs ROU - Katsiaryna Baravok/Maryia Kuchuk BLR 3:1 (9, -7, 8, 3)
Anja Schuh/Nina Mittelham - Mateja Jeger/Aneta Maksuti CRO/SRB 1:3 (-5, 11, -8, -6)
Yuko Imamura/Theresa Kraft - Lea Rakovac/Bernadett Balint CRO/ROU 2:3 (-7, -7, 12, 7, -8)
Jugend-Mixed
Finale
Petrissa Solja/Frederick Jost - Tamara Tomanova/Ondrej Bajger CZE 3:1 (10, -10, 10, 4)
Halbfinale
Petrissa Solja/Frederick Jost - Yuko Imamura/Marc Rode 3:1 (-10, 8, 5, 4)
Nina Mittelham/Benedikt Duda - Tamara Tomanova/Ondrej Bajger CZE 1:3 (7, -2, -7, -9)
Schüler-Doppel
Viertelfinale
Dennis Klein/Nils Hohmeier - Anton Kallberg/Simon Berglund SWE 2:3 (-6, -4, 8, 9, -8)
Achtelfinale
Dennis Klein/Nils Hohmeier - Adrian Dugiel/Tomasz Kotowski POL 3:0 (10, 9, 7)
Schülerinnen-Doppel
Viertelfinale
Yuan Wan/Alena Lemmer - Polina Bikeeva/Maria Malanina RUS 3:0 (8, 8, 6)
Achtelfinale
Yuan Wan/Alena Lemmer - Bianca Crisan/Dorina Srebrnjak ROU/CRO 3:1 (-6, 8, 7, 11)
Quelle: DTTB