TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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JEM: Mädchen verpassen den Einzug ins Endspiel

Frederick Jost sorgte im Achtelfinale gegen Russland für den entscheidenden dritten Punkt

Schwechat. Die deutschen Fans im Multiversum in Schwechat erlebten am heutigen Abend ein Wechselbad der Gefühle. Im Rahmen der 55. Jugend-Europameisterschaften wurde um 20.17 Uhr zunächst der 3:0-Sieg des Jungen-Quintetts im Viertelfinale gegen Belgien lautstark gefeiert. Die Schützlinge von Trainer Georg Imhof haben damit nicht nur Bronze schon sicher in der Tasche, sondern dürfen sich auch auf die Teilnahme an den Jugend-Weltmeisterschaften im indischen Hyderabad (9. bis 16. Dezember) freuen. Knapp 60 Minuten später mussten die mitgereisten Trainer und Familienmitglieder der Aktiven mit ansehen, wie das Mädchen-Team den Einzug in das morgige Endspiel verpasste. Den Spielerinnen aus Russland musste zu einem 3:1-Erfolg gratuliert werden. Die Bronzemedaille bleibt als schwacher Trost, während die Qualifikation für die Welttitelkämpfe mit dem 3:1-Viertelfinalsieg gegen Serbien schon eingefahren war.


Jungen: Imhof-Schützlinge wollen ihre Siegesserie im Halbfinale gegen Polen weiter fortsetzen

Zum vierten Mal ist Georg Imhof als Bundestrainer für die deutsche Jungen-Mannschaft bei einer Jugend-Europameisterschaft verantwortlich. Seine Bilanz: Bronze in Prag (2009) und Istanbul (2010) sowie Platz 13 vor einem Jahr in Kasan. Auch in Schwechat steht der Coach mit seinem Quintett wieder im Halbfinale - zum dritten Mal insgesamt. "Diesmal möchte ich mit den Jungs ins Endspiel", verrät der Wahl-Düsseldorfer. Doch dazu ist ein Sieg im Halbfinale morgen um 11 Uhr gegen Polen notwendig, die sich im Viertelfinale gegen Schweden mit 3:2 durchsetzten. Die Imhof-Schützlinge gaben sich gegen Belgien keine Blöße und feierten einen überraschend ungefährdeten 3:0-Sieg. Den Grundstein zu diesem Erfolg und den damit verbundenen Einzug in die Vorschlussrunde legte im Eröffnungseinzel Frederick Jost. Der 17-jährige, Nummer 13 der U18-Europarangliste, setzte sich erstmals überhaupt gegen den Sechstplatzierten Robert Devos durch. Ein Sieg, der für Jost eine ganz besondere Bedeutung genießt. "In der neuen Saison spielen Robert und ich zusammen beim TTC Weinheim in der 2. Bundesliga." Der Belgier nimmt ausgerechnet vor Jost Position zwei ein. "Das ist vielleicht eine Aufstellung", merkte der Abiturient mit einem süffisanten Lächeln an. Benedikt Duda gewann anschließend gegen Florent Lambiet und Marco Rode sorgte bereits zum vierten Mal in Schwechat für den Schlusspunkt zum 3:0.Marc Rode ist damit als einziger DTTB-Junge noch ohne Niederlage. Die Bilanz: Fünf Einzel - fünf Siege. Seinen Erfolg Nummer vier landete der Linkshänder im Achtelfinal-Krimi gegen Russland. Knapp drei Stunden standen sich beide Teams gegenüber. Am Ende jubelten die Imhof-Schützlinge über den 3:2-Erfolg.

Marc Rode sorgte mit einem 3:0 gegen Sadi Ismailov für die wichtige 2:1-Führung. Sowohl Benedikt Duda als auch Frederick Jost behaupteten sich gegen Maxim Efroikin, unterlagen jedoch Russlands Spitzenspieler Philipp Kuimov. Trotz des Sieges sprach Georg Imhof von "keiner spielerischen Glanzvorstellung", so dass eine Leistungssteigerung anschließend gegen Belgien unbedingt gezeigt werden musste. Der DTTB-Nachwuchs hatte in der Team-Besprechung genau zugehört und präsentierte sich nur drei Stunden später deutlich stärker. Das Ziel für die morgige Partie gegen Polen ist klar: "Wir haben zwar unser erstes Vorhaben erreicht, doch damit geben wir uns nicht zufrieden", stellt Marc Rode direkt klar. "Wir wollen in das Endspiel."


Mädchen: Nur Petrissa Solja punktet gegen den Titelverteidiger im Halbfinale

Bundestrainerin Eva Jeler musste nach der 1:3-Niederlage gegen Russland nicht lange überlegen, um die Ursachen für den verpassten Einzug in das Endspiel zu nennen. "Die gesamte Mannschaft hat unter ihren Möglichkeiten gespielt." Bis zu dieser Vorrundenpartie waren Petrissa Solja, Nina Mittelham, Anja Schuh, Theresa Kraft und Yuko Imamura nicht einmal ernsthaft gefordert oder gar in Bedrängnis gebracht worden. Auch nicht beim 3:1-Sieg im Viertelfinale gegen Serbien. "Die Partien vorher verliefen zu souverän", analysierte Weber. "Auf einmal standen uns Spielerinnen gegenüber, die Widerstand leisteten. Das waren meine Mädchen bei diesem Turnier bislang noch nicht gewohnt." Dabei fing die Begegnung aufgrund des souveränen 3:0-Sieges von Solja gegen Anna Blazhko so verheißungsvoll an. Doch in den nachfolgenden drei Einzeln wurde nur noch ein Satz gewonnen. Nina Mittelham war gegen die Nummer zwei der U18-Europarangliste, Yana Noskova, ohne Chance. Gleiches galt auch für Yuko Imamura gegen Ekaterina Guseva. "Vor dem Spiel war ich eigentlich noch ganz locker. Doch als es dann los ging, habe ich ein tierisches Eisen geschoben", gab Imamura preis. Im Duell der beiden Spitzenspielerinnen hatte Petrissa Solja gegen Yana Noskova, die sich für die Olympischen Spiele in Londen qualifiziert hat und deshalb nur am Team-Wettbewerb der Jugend-Europameisterschaften teilnimmt, letztlich keine Chance.Petrissa Solja sorgte für den einzigen DTTB-Erfolg im Halbfinale gegen Russland (Foto: Marco Steinbrenner)Auf dem Weg zum Abendessen war dem deutschen Quintett die Enttäuschung förmlich anzumerken und anzusehen. "Nachdem wir durch den Sieg gegen Serbien Bronze in der Tasche hatten, wollten wir natürlich mehr", verrät Petrissa Solja, die eigentlich Österreich am 22. Juli mit vier Goldmedaillen verlassen wollte. "Dreimal habe ich ja immer noch die Möglichkeit", merkte die 18-jährige mit einem Augenzwinkern an, um jedoch schnell wieder zum Ernst der Lage zurückzukehren. "Unser Halbfinale war das vorweggenommene Endspiel. Das steht fest." Doch für diese Aussage kann sich Solja im Nachhinein auch nichts kaufen. "Meine Leistung im ersten Spiel war noch in Ordnung, doch gegen Yana Noskova habe ich deutlich die fehlende Wettkampfpraxis festgestellt." Im ersten Satz lag die DTTB-Starterin noch mit 6:2 in Führung, doch die 7:11, 5:11, 11:9 und 6:11-Niederlage war letztlich verdient. "Petrissa hat, und das ist eigentlich untypisch, vielfach zu ungeduldig gespielt", beobachtete Eva Jeler und betonte direkt, "dass ich unseren verpassten Einzug in das Endspiel überhaupt nicht an einer Spielerin festmachen möchte. Alle haben unter ihren Möglichkeiten gespielt."

Marco Steinbrenner



DIE FINALRUNDENSPIELE DER JUNGEN UND MÄDCHEN IN DER ÜBERSICHT

Jungen
Halbfinale (11 Uhr)
Frankreich - Italien
Deutschland - Polen

Viertelfinale
Frankreich - Kroatien 3:0
Italien - Portugal 3:0
Polen - Schweden 3:2

Deutschland - Belgien 3:0
Frederick Jost - Robin Devos 3:1 (9, 6, -7, 7)
Benedikt Duda - Florent Lambiet 3:1 (8, 8, -6, 13)
Marc Rode - Robin Saudemont 3:0 (9, 11, 8)

Achtelfinale
Frankreich - Rumänien 3:0
Niederlande - Kroatien 2:3
Italien - Serbien 3:1
Portugal - Ungarn 3:1
Polen - Slowakei 3:1
England - Schweden 2:3
Tschechien - Belgien 2:3

Deutschland - Russland 3:2
Benedikt Duda - Maxim Efroikin 3:0 (2, 10, 7)
Frederick Jost - Philipp Kuimov 2:3 (-6, -9, 9, 4, -8)
Marc Rode - Sadi Ismailov 3:0 (10, 5, 5)
Benedikt Duda - Philipp Kuimov 1:3 (-8, 9, -10, -4)
Frederick Jost - Maxim Efroikin 3:1 (8, -10, 10, 8)


Mädchen
Finale (17.30 Uhr)
Rumänien - Russland

Spiel um Platz 3 (13 Uhr)
Deutschland - Kroatien

Halbfinale
Rumänien - Kroatien

Deutschland - Russland 1:3
Petrissa Solja - Anna Blazhko 3:0 (5, 4, 9)
Nina Mittelham - Yana Noskova 0:3 (-8, -8, -6)
Yuko Imamura - Ekaterina Guseva 0:3 (-3, -11, -8)
Petrissa Solja - Yana Noskova 1:3 (-7, -5, 9, -6)

Viertelfinale
Rumänien - Frankreich 3:1
Niederlande - Kroatien 1:3
Russland - Schweden 3:1

Deutschland - Serbien 3:1
Yuko Imamura - Viktoria Truzsinszki 3:2 (-11, 7, -9, 9, 2)
Petrissa Solja - Aliz Durcik 3:1 (9, 9, -8, 8)
Anja Schuh - Aneta Maksuti 2:3 (-14, 4, -9, 8, -8)
Petrissa Solja - Viktoria Truzsinszki 3:0 (6, 6, 5)

Achtelfinale
Rumänien - Griechenland 3:0
Weißrussland - Frankreich 0:3
Polen - Niederlande 1:3
Italien - Kroatien 0:3
Russland - Österreich 3:0
Slowakei - Schweden 2:3
Tschechien - Serbien 2:3

Deutschland - Ungarn 3:0
Anja Schuh - Mercedes Nagyvaradi 3:1 (-1, 8, 4, 10)
Petrissa Solja - Johanna Hepke 3:0 (1, 10, 7)
Nina Mittelham - Szilvia Fulop 3:0 (9, 3, 1)

Quelle: DTTB