TTSV Saarlouis-Fraulautern e.V.

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Favoriten leisten sich keinen Patzer

Konzentration bei Wu Jiaduo vom FSV Kroppach vor dem Aufschlag

Frankfurt/Main. Das Unentschieden zwischen den Titelrivalen FSV Kroppach und TTSV Saarlouis-Fraulautern hat die Spannung im Meisterschaftsrennen günstig beeinflusst, denn beide Mannschaften dürfen sich auch gegen vermeintlich schwächere Konkurrenten keinen Ausrutscher leisten. Außerdem kann das Spielverhältnis an Bedeutung gewinnen, sodass kein unnötiger Punkt verloren gehen sollte. Die Saarländerinnen wurden dieser Marschroute mit einem 6:0 gegen den LTTV Leutzscher Füchse 1990 gerecht. Aufgrund der Erkrankung von Polina Mikhaylova und der Verletzung von Irene Ivancan vom ttc berlin eastside fiel das erwartete Topspiel beim 2:6 gegen den FSV Kroppach ins Wasser. Dafür ging zwischen Aufsteiger SV DJK Kolbermoor und der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim die Post beim knappen 4:6 ab. SV-Spitzenspielerin Wenling Tan-Monfardini stellte mit Siegen gegen Zhenqi Barthel und Ding Yaping ihre Klasse unter Beweis.


ttc berlin eastside - FSV Kroppach: 2:6

Berlinerinnen im Verletzungs- und Krankheitspech

Wie erwartet fehlte beim ttc berlin eastside Polina Mikaylova krankheitsbedingt, sodass Trainerin Irina Palina einsprang. Und die frühere Europameisterin war an der Seite von Irene Ivancan im Doppel gegen Shan Xiaona/Krisztina Toth vom FSV Kroppach keinesfalls, wie befürchtet, zum Aufheben der Bälle abgestempelt. Das Abwehrduo verkaufte sich beim 7:11, 11:5, 8:11, 9:11 ganz hervorragend. Für die Überraschung sorgten aber Georgina Pota/Petra Lovas, die mit einem 11:6, 9:11, 11:7, 11:8 es endlich einmal packten, die Doppelfestung des amtierenden Deutschen Meisters gegen Wu Jiaduo/Kristin Silbereisen zu knacken.

Doch was für ein Einschnitt im Einzel, denn dort bezog Pota unter den Augen von Managerin Tanja Krämer, die mit klein Trixi und Ehemann überraschend vor Ort waren, gegen Wu Jiaduo zum 1:11, 5:11 und 4:11 eine deutliche Packung. Und auch am Nebentisch wusste Ivancan beim 1:11 gegen Shan Xiaona nicht wie ihr geschah. Die ttc-Abwehrspielerin steigerte sich einen Hauch, doch über ein 7:11, 8:11 kam sie nicht hinaus. "Irene hat seit dem Champions-League-Spiel gegen Antwerpen Probleme im Oberschenkel. Im Doppel und gegen Shan probierte sie es, aber mit Blickrichtung auf unsere wichtige Partie in der Königsklasse in Linz und der Europameisterschaft wollte sie kein unnötiges Risiko eingehen", berichtete Krämer.

Lovas stoppte dann den freien Fall der Berlinerinnen nach einem 5:11, 11:3, 11:8 gegen die Linkshänderin Toth. Der vierte Durchgang nahm nach einem 6:2, 9:4 und 10:7 zum 10:12 im Ungarinnen-Duell eine Wende. Im Entscheidungssatz ließ Lovas jedoch nicht mehr locker und markierte mit einem deutlichen 11:2 den zweiten Punkt für die Gastgeberinnen. "Früher war es ein reines Kopfspiel, inzwischen ist Petra die bessere Akteurin, und das kraftvolle Spiel liegt Tothi einfach nicht", sagte die Managerin.

Palina freute sich gegen Silbereisen nach einem 4:11, 5:11 und 7:7, dass sie nicht ganz leer ausging und durfte nach einem 9:11 zufrieden sein. Mehr war für sie nach dreijähriger Wettkampfpause gegen die deutsche Nationalspielerin nicht mehr drin.

Nach der Pause folgte der Schock nicht nur für den ttc sondern auch für das Publikum, denn Ivancan gab ihr Einzel gegen Wu Jiaduo kampflos ab, was einer Vorentscheidung gleichkam. Shan Xiaona hatte also alle Möglichkeiten, die Partie zu einem glatten 6:2 gegen Pota zu beenden. Den ersten Satz gestaltete Pota zum 10:12 noch kämpferisch und ausgeglichen, doch als Lovas bereits 0:3 gegen Silbereisen gescheitert war, schenkte sie quasi zum 2:11, 5:11 ab. "Gina hat schon bessere Tage erlebt. Sie spielte zu einfach und ideenlos in beiden Einzeln. Dafür zeigte Irina eine richtig gute Leistung, zur Freude unserer Fans", meinte Krämer.

"Eine Niederlage im Doppel ist eine Rarität für uns, aber Dudu und Shan haben danach im Einzel gleich ein Feuerwerk abgebrannt und nur wenig zugelassen. Bis heute lagen die Vergleiche zwischen Dudu und Gina immer bei 50:50, aber wir waren nicht böse darum, dass wir ein lockeres 3:0 verbuchten. Petra war gegen Tothi die agilere Spielerin und sie machte weniger leichte Fehler. Unseren Siegpunkt holte Shan, weil sie einfach konsequent durchzog. Wir haben unser Hammerwochenende mit 3:1 Punkten gut überstanden und wollen jetzt Druck aufbauen. Wir schauen auf uns und ziehen unser Ding durch", resümierte FSV-Teambetreuer Dennis Leicher.


TTSV Saarlouis-Fraulautern - LTTV Leutzscher Füchse: 6:0

Gastgeber macht kurzen Prozess

Der TTSV Saarlouis-Fraulautern ließ gegenüber dem Aufsteiger LTTV Leutzscher Füchse Selbstsicherheit erkennen und schenkte der Nummer drei Ni Xialian nach ihrem starken Auftritt beim den FSV Kroppach eine Auszeit. Im unteren Paarkreuz traten Nadine Bollmeier und erstmalig in dieser Saison auch Maria Fazekas an.

Die Gäste reagierten auf die schwachen Doppel in Watzenborn-Steinberg, mit der neuen Variante Marina Shavyrina/Do Thi Huong und Kathrin Mühlbach/Linda Renner. Doch auch diese beiden Duos konnten aufgrund der spielerischen Dominanz von Bollmeier/Fazekas und Li Fen/Li Jiao nichts ausrichten und scheiterten jeweils glatt mit 0:3.

Den ersten Satzgewinn für den Neuling verbuchte dann Mühlbach beim 6:11, 6:11, 11:9, 8:11 gegen die Nummer 19 der Weltrangliste Li Jiao und zeigte dabei eine ausgesprochen gute Vorstellung. Nichts zu holen gab es für Shavyrina beim 0:3 gegen Li Fen. Bestens erholt von ihrem nicht gerade glücklichen Spiel beim FSV Kroppach präsentierte sich Bollmeier, die Do Thi Huong mit einem 11:5, 11:5, 11:6 keine Chance einräumte.

Den Schlusspunkt nach nicht einmal 90 Minuten setzte dann bereits Fazekas, die nach einigen Anlaufschwierigkeiten im ersten Satz Renner mit einem 13:11, 11:2, 11:6 sicher im Griff hatte.

"Das Ergebnis spiegelt die gute Leistung der Mannschaft nicht wider. In den Sätzen konnten wir hervorragend mithalten, sodass wir keinesfalls enttäuscht sind. Im Doppel führten Kathrin und Linda im ersten Satz 9:7, und nicht jede deutsche Nationalspielerin gewinnt gegen Li Jiao einen Satz. Die Niederländerin hat echt gewackelt, sie spielte bestimmt nicht mit angezogener Handbremse. Das waren eine klasse Leistung und ein Fingerzeig von Kathrin. Wir dürfen bestimmt noch einiges von ihr in dieser Saison erwarten. Für uns lief das Wochenende fantastisch. Die Stimmung in Saarlouis uns gegenüber war nett, und es gab keine Animositäten im Zusammenhang mit der Spielberechtigung von Kathrin", sagte LTTV-Trainer Kai Wienholz.

"Es war von vornherein klar, dass Maria spielt, da sie ja auch ihre Einsätze bekommen soll. Leipzig war kein Maßstab, auch nicht für Maria. Leider wollte bei unserem ersten Heimspiel in dieser Saison die Stimmung nicht so richtig aufkommen, die Partie verlief einfach zu deutlich. Nadine ist dafür beim SWR in der Sendung Sport-Arena zu Gast", erklärte TTSV-Manager Heinz Falk.


SV DJK Kolbermoor - TTG Bingen/Münster-Sarmsheim: 4:6

Neuling schnuppert am Unentschieden

Aufsteiger SV DJK Kolbermoor hatte sich das mit dem Manko in den Doppeln bei der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim anscheinend auch hinter die Ohren geschrieben. Krisztina Ambrus/Chantal Mantz zollten den großen Namen Ding Yaping/Dana Cechova keinen Respekt und legten ein 11:9 vor. Doch die Bingerinnen nutzten die mangelnde Erfahrung ihrer Konkurrenten und ließen das Eis mit einem 11:9, 11:7, 11:7 endlich schmelzen. Gut sah es auch bei Zhenqi Barthel/Laura Robertson nach einem 12:10, 11:4 gegen Wenling Tan-Monfardini/Sabine Winter aus. Hier ging dem DJK-Doppel im dritten Satz aber schlagartig ein Licht auf, sodass sie zum 11:3, 11:5, 11:5 nicht mehr zu bremsen waren.

Im oberen Paarkreuz trumpften die Gastgeberinnen, erneut top von 220 Fans unterstützt, dann unerwartet klar auf. Winter präsentierte sich gegen Abwehrass Ding Yaping beim 11:2, 11:5 10:6 von ihrer Schokoladenseite, und obwohl ihre Gegnerin noch auf 10:8 herankam, markierte die gerade 20 Jahre alt gewordene Jungnationalspielerin mit einem 11:8 das 2:1. Für das i-Tüpfelchen zeichnete dann schon in dieser stürmischen Auftaktphase die Italienerin Tan-Monfardini verantwortlich, die mit einem 11:5, 11:9 und 11:6 gegen Barthel ein Ausrufezeichen setzte.

Im unteren Paarkreuz sollte nun wie kalkuliert die Stärke der Gäste durchschlagen und den Rückstand egalisieren. Nach einem 11:5 von Robertson gegen Ambrus und einem 11:8 von Cechova gegen Mantz lief alles nach Fahrplan, doch die Ungarin wehrte sich und ging mit einem 11:8, 11:8 gegen Robertson sogar in Führung. Nach einem 8:11 brach sie dann aber doch zum 4:11 ein, und Mantz musste sich damit begnügen Cechova mit 11:7 den dritten Satz geklaut zu haben.

Der rabenschwarze Tag für Ding Yaping nahm gegen Tan-Monfardini dann vollends seinen Lauf, denn nach einem 7:11, 9:11, 2:7 zum 3:11 muss wohl lange in der Statistik gesucht werden, denn beide Einzel hatte die Nummer eins der Bingerinnen schon lange nicht mehr verloren. Dafür sprang Barthel in die Bresche und zeichnete sich mit einem 8:11, 11:7, 11:8, 11:7 im Prestigeduell gegen Winter aus. Ein wichtiger Punkt mit dem die Nummer zwei der TTG das Unentschieden verhinderte.

Die Rechnung der Gäste mit Vorteilen auf den Positionen drei und vier ging schließlich auf. Ambrus zeigte auch gegen Cechova eine gute Leistung hatte aber erneut mit 4:11 im fünften Satz das Nachsehen. Robertson machte für die Bingerinnen mit einem 3:0 gegen Mantz den sechsten Punkt klar.

"Wir haben vielleicht den Punkt im zweiten Doppel vergeigt, als wir 1:0 und 9:4 führten. Wenling erwischte einen super Tag, ihr Fitnesslevel liegt unglaublich hoch, sie ist schnell unterwegs und spätestens nach diesem Spiel wird sie keine Gegnerin mehr auf die leichte Schulter nehmen. Sabine gewann gegen Ding Yaping völlig gefahrlos. Sie zog ein Topspin-Feuerwerk ab und verfügt eine extrem hohe Grundschnelligkeit. Auch gegen Barthel schaute es anfangs gut aus, doch sie ließ sich aus dem Takt bringen. Krisztina spielte viel selbstbewusster als bei unserer Premiere, das war sehr erfreulich. Für Chantal waren die Gegnerinnen zu stark, aber die TTG wird froh über den Sieg gewesen sein. Wir haben ein gutes Spiel absolviert, und mit ein Quäntchen mehr Glück, wäre sogar ein 5:5 möglich und vielleicht auch gerecht gewesen", analysierte SV DKJ-Vorstandsmitglied Frank Berger zufrieden.

"Wir haben tief durchgeatmet, denn ein 5:5 war nach dem 1:3 durchaus denkbar. Unsere Gastgeberinnen waren oben bärenstark. Sabine agierte gegen Ding Yaping riesig, gegen Tan-Monfardini gewann unsere Spitzenspielerin noch nie. Ding Yaping brachte ihren Gegnerinnen zu viel Respekt entgegen und wirkte verkrampft. Aber glücklicherweise lieferte Lulu ein gutes Spiel mit tollen Ballwechseln gegen Sabine ab. Meine leichten Bedenken in den Partien gegen Ambrus zerstreuten Dana und Laura mit konzentriertem Spiel im fünften Satz schnell. Wir haben das Match gewonnen, nur das zählt", sagte TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach.

Martina Emmert

Quelle: DTTB