Petrissa Solja folgt ihrer Schwester
15.03.12 18-Jährige verlässt Tischtennis-Bundesligist Fraulautern - Probleme bei Kader-Planung
Petrissa Solja wechselt vom TTSV Fraulautern zu Froschberg Linz. In Österreich wohnt und trainiert sie mit ihrer Schwester Amelie, die den TTSV 2010 verlassen hatte. Petrissa Soljas Abgang stellt Fraulautern vor Probleme.
Von SZ-Mitarbeiterin Sarah München
Saarlouis. Nun ist es amtlich: Petrissa Solja wird nach der Saison den Tischtennis-Bundesligisten TTSV Fraulautern verlassen und in Österreich für den Champions-League-Teilnehmer Froschberg Linz spielen. "Nachdem ich gehört habe, dass der TTSV sich weiter verstärkt hat und für mich eigentlich kein Platz mehr in der Mannschaft ist, habe ich in Linz zugesagt", erklärt Petrissa Solja, die seit ihrem 14 . Lebensjahr für Fraulautern spielt. Fraulautern hat Europameisterin Li Jiao (39, MFS Heerlen) und Nadine Bollmeier (30, MTV Tostedt) verpflichtet. Vereins-Chef Heinz Falk hatte dazu erklärt: "Die Gerüchte, die sich seit längerer Zeit um Petrissa Solja ranken, haben uns zum Handeln gezwungen."
Die 18 Jahre alte Petrissa Solja sieht in Österreich aber auch bessere Trainingsmöglichkeiten. In Linz wird sie bei ihrer Schwester Amelie, die beim TTC Villach spielt, wohnen und am Leistungsstützpunkt von Froschberg Linz trainieren. Dort trainiert auch Amelie Solja. Die österreichische Staatsangehörigkeit hat sie anders als ihre Schwester Amelie nicht bekommen. Somit wird Petrissa Solja weiterhin für Deutschland starten.
Falk zeigt sich über den Wechsel traurig, aber verständnisvoll. "Wir haben um die Soljas herum eine Mannschaft gebaut und sind wegen ihnen in die Bundesliga aufgestiegen", sagt er. Vergangenen Donnerstag habe er Petrissa Solja eine Vertragsverlängerung angeboten. "Sie hätte weiterhin als Stammspielerin bei uns spielen können", versichert Falk. Der Grund: Sowohl die Vertragsverlängerung von Li Fen als auch die von Ni Xia Lian stehen auf der Kippe. "Li Fen würde sich gerne der Familienplanung widmen und Ni Xia Lian hat sich Zeit zum Überlegen erbeten", schildert Falk die Situation. "Nixi", die 49 Jahre alt wird und bei den Olympischen Spielen in London an den Start gehen möchte, weiß noch nicht, ob sie die Belastung nach den Weltspielen noch stemmen kann. Also wäre für Petrissa Solja ein Platz frei gewesen, sagt Falk: "Nun hängt der TTSV in der Luft. Aus sportlicher Sicht verstehe ich den Wechsel von Petrissa. In Linz hat sie viel bessere Trainingsbedingungen als bei uns oder dem Stützpunkt in Düsseldorf." Sollten nun aber die beiden TTSV-Stammspielerinnen Li Fen und Ni Xia Lian kürzer treten, gerät Falk unter Zugzwang.
Quelle: Saarbrücker Zeitung