Interview mit Nadine Bollmeier
09.06.12 TTSV: Herzlich Willkommen beim TTSV Saarlouis-Fraulautern, Nadine! Kannst du dich bitte in 2-3 Sätzen kurz vorstellen?
Nadine: Ich bin 30 Jahre alt. Neben Tischtennis spielen habe ich noch Sport an der Sporthochschule Köln studiert. Hobbies sind Kino, Freunde treffen, Badminton spielen, reisen. Ach ja und ich spiele unheimlich gerne Tischtennis.
TTSV: Vor wenigen Wochen gab dein aktueller Verein, der MTV Tostedt, seinen Rückzug aus der 1. Liga bekannt. Kam die Entscheidung von Tostedt für dich überraschend?
Nadine: Jein, ich hatte letztes Jahr schon das Gefühle, dass es erstens mit dem Geld knapp wird und dass die Luft nach vielen Jahren erste Bundesliga etwas verloren ging. Trotzdem hatten wir noch eine erfolgreiche Saison 2011/2012. Deshalb kam das Bundesliga-Aus doch überraschend, aber zum Glück früh genug. Die Spielerinnnen konnten sich sehr frühzeitig auf die Situation einstellen.
TTSV: Was waren letztlich die Gründe, warum du dich für Fraulautern entschieden hast?
Nadine: Fraulautern spielt in diesem Jahr bereits vorne mit. Abzuwarten ist natürlich in welcher Besetzung wir nächste Saison tatsächlich spielen, aber wir haben eine starke Mannschaft und das hat mich gereizt. Außerdem habe ich mit Li Jiao schon in Holland eine Saison gespielt und das hat sehr viel Spaß gemacht.
TTSV: Was sind deine persönlichen Ziele für nächste Saison und welche Ziele verfolgst du mit deiner neuen Mannschaft, dem TTSV Saarlouis-Fraulautern?
Nadine: Wie gesagt, oben mitspielen und vielleicht sogar Kroppach ärgern! Für mich selber natürlich gut spielen und so viel wie möglich Spiele für Frulautern zu gewinnen.
TTSV: Vor einigen Wochen hast du bei den deutschen Meisterschaften in Berlin sowohl im Einzel als auch Doppel Bronze gewinnen können. Herzlichen Glückwunsch dazu! Unter anderem konntest du dabei mit Kristin Silbereisen eine aktuelle Nationalspielerin schlagen. Würdest du sagen, dass das deine bisher erfolgreichsten Deutschen Meisterschaften waren und was war der Schlüssel zu deiner tollen Leistung an diesem Wochenende?
Nadine: Ich habe zwar gut gespielt und gegen Kristin gewonnen, aber im Doppelt habe ich mir ehrlich gesagt, sogar ein bisschen mehr ausgerechnet. Es ist immer schöner mit einem Titel nach Hause zufahren, als mit zwei Bronzemedaillen. Meine besten Deutschen Meisterschaften waren (überleg, grübel) in 2003. Da habe ich die Bronzemedaille im Einzel geholt und bin Deutsche Meisterin im Doppel zusammen mit Alexandra Scheld geworden.
TTSV: Leider zeichnet sich in den letzten Jahren ab, dass immer weniger Vereine Interesse haben, 1. Bundesliga zu spielen. Vor der aktuellen Saison haben mit Tostedt, Schwabhausen und Langweid gleich drei Vereine ihren Rückzug bekannt gegeben. Für die neue Saison wird die Liga erneut keine Sollstärke erreichen und nur 9 Mannschaften umfassen. Wie beurteilst du diese Entwicklung und was könnte man deiner Meinung nach dagegen tun, die Liga wieder attraktiver zu machen?
Nadine: Puh, das ist schwer zu sagen. Ich glaube für viele Vereine war der erneute Wechsel von Dreier- auf Vierer-Mannschaften finanziell eine Belastung. Die erste Bundeliga der Damen muss einfach mehr in den Mittelpunkt geraten und Sponsoren anlocken, ansonsten ist diese Liga mit dieser Spielstärke kaum über längere Zeit zu halten. Professionelle Strukturen und eine professionelle Vermarktung sind die Voraussetzungen für eine sehenswerte 1. Bundesliga.
TTSV: Vielen Dank für das Interview und eine erfolgreiche Saison 2012/2013 beim TTSV Saarlouis-Fraulautern!
Autor: fs